Samstag, Dezember 30, 2006

China – Kurios

Weihnachten und Neujahr in China.

Wie ich aus den deutschen Internetmedien entnommen habe ist in China ein heftiger Streit ausgebrochen, ob man nun Weihnachten feiern sollte oder nicht.

Und während Deutschland sich noch über die Chinesen wundert, sind meine Studenten enttäuscht weil ich Heilig Abend lieber mit den anderen Ausländern verbringe als eine zweistündige chinesische Studentenparty über mich ergehen zu lassen.

Weihnachten ist dann für mich schon am 23.12. angefangen. Am Samstag hatte ich eine nette kleine Feier mit einer handvoll meiner Studenten. Wir haben deutsche Weihnachtslieder gesungen, warmes Wasser getrunken und dazu leckere Plätzchen aus Deutschland (dank an meine Familie) gegessen. Am 24.12. gab es dann ein gemütliches vierstündiges Abendessen mit den anderen ausländischen Lehrern zusammen. Und am 1. Weihnachtstag habe ich mich einfach nur ausgeruht. Eigentlich war der Montag ja ein Arbeitstag, aber dank meines Arbeitsvertrages hatten die Studenten dann auch mal zwei Sonderstunden frei.

Alles in allem ist Weihnachten in China ein genauso kommerzielles Fest wie in allen Teilen dieser Erde. Ob das nun ein paar chinesische Professoren wollen oder nicht. Wie sagten meine Studenten dazu so schön? „da wollte mal wieder jemand berühmt werden und hat etwas geschrieben was keinen wirklich interessiert“.

Neujahr
Das ist nun wirklich spannend. Die Chinesen feiern das westliche Neujahr nicht. Neujahr ist gleich Frühlingsfest und das ist bekanntlich jedes Jahr an einem anderen Tag. Dieses mal am 18. Februar. Aber warum haben dann die Studenten vom 1.01. bis einschl. 3.01. frei? Diese Frage konnte mir bisher niemand beantworten. Und das schönste an der Geschichte, der ausfallende Unterricht muss dann am Wochenende vorgezogen werden. Bedeutet für mich, dass ich am Sonntag nun den Unterricht vom Mittwoch geben muss. Das soll mal einer verstehen…….

China – Kurios eben, ich halte euch auf dem Laufenden ^_^

Sonntag, Dezember 24, 2006

Frohe Weihnachten

Ich wuuensche allen Leserinnen und Lesern ein besinnliches und ruhiges Weihnachtsfest.

Hier hat Weihnachten fuer mich schon gestern angefangen, also 1,5 Tage vor der deutschen Weihnacht. Wieso weshalb und warum werde ich alles zwischen den Jahren posten. Jetzt bereite ich mich erstmal auf das zweite Weihnachtsfest von dreien vor :-)

Alles Liebe aus Jinan/China
Asmus

Freitag, Dezember 01, 2006

Winter

Hallo aus dem winterlichen Jinan.
In Deutschland beginnt nun die ‚besinnliche’ Zeit. Es werden wieder die Türchen von den Adventskalendern geöffnet, die Menschen gehen auf die Weihnachtsmärkte und überall scheinen Lichter in den Fenstern.
Pünktlich zu dieser schönen Zeit ist bei uns der Winter mit Morgenreif und Nebel eingezogen. Die Heizung und das Internet sind ausgefallen und in den Wasserleitungen ist der Druck auf ein Minimum abgesunken.
Wie ihr seht geht das Internet wieder und inzwischen habe ich mir den zweiten Teil meiner Klimaanlage erklären lassen, so dass es nun langsam wieder warm wird. Die Heizung und der Wasserdruck sind aber immer noch nicht wieder in Ordnung.
In meinem Stammsupermarkt gibt es seit heute kitschige Weihnachtsdeko zu kaufen und aus den Lautsprechern dröhnt die ganze Zeit irgendwelche oberkitschige Weihnachtsmusik. Tja, ihr seht. Die Chinesen kopieren einfach alles, und gerade bei Musik sind meine Studenten dann immer ganz überrascht wenn ich ihnen sage wo das Original herkommt.
Aber es gibt hier natürlich auch Originale. Oder wusste jemand in Deutschland das Jackie Chan nicht nur ein guter KungFu-Kämpfer, sondern auch ein recht guter Sänger ist? Und das er eine eigene Modelinie und Kosmetikserie hat? Ein echter Superstar in China.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern einen schönen ersten Advent und eine besinnliche Zeit.

Samstag, November 25, 2006

Zoo und erfreulichere Dinge

Hallo liebe Leserschaft,

nun bin ich gute zwei Monate in Jinan und möchte euch mal wieder ein kleines Feedback der letzten Tage geben.
Erstmal, hier hat nun auch der Winter Einzug gehalten. Draußen ist es kalt und regnerisch und in den Wohnungen und Vorlesungssälen sind die Heizungen an, meistens zumindest.

Letztes Wochenende bin ich dann endlich mal im Zoo von Jinan gewesen. Das hatte ich schon länger vor, aber als es noch warm war hatte ich nie Zeit. Naja, hat auch sein gutes wenn es etwas kühler ist, es ist nicht so überlaufen. Da ich ja schon einiges über die Tierliebe ;-) der Chinesen gelesen hatte und auch schon auf Sri Lanka im Zoo war hatte ich mit einigem gerechnet. Aber das war dann echt zuviel für mich. Nur so viel, wenn jemand gute Kontakte zum WWF haben sollte, dann haut denen mal auf die Finger das die ihre Mails auch beantworten. Sonst brauchen wir nämlich keinen Tierverein wenn die nicht mal antworten können. Oder schickt eine eMail an info(at)wwf.de

Naja, es gibt zum Glück auch schöne Sachen zu berichten. So unterrichte ich eine der aktivsten Studentengruppe an der Uni was Studentenvereinigungen betrifft.
Am letzten Donnerstag war hier ein nationaler Uni-Tanzwettbewerb im Hiphop und Breakdance an der Uni. Nur die besten Gruppen aus ganz Nordchina durften teilnehmen. Die Uni Jinan hatte den Wettbewerb die letzen drei Jahre gewonnen und durfte so den Wettbewerb hier austragen. Eigentlich gab es keine Karten mehr (Nordchina ist groß), aber wie gesagt, meine Studenten sind in fast jedem Orgateam vertreten und so konnte ich doch hin. Und was ich da an Gruppen aber auch an Organisation drum herum gesehen habe war echte Spitzenklasse. Leider konnte ich aufgrund der Lichtverhältnisse nur Filme drehen (keine Bilder im Netz) aber wenn jemand Interesse daran hat, ich komme ja nächsten Sommer wieder nach Deutschland.

Ansonsten schlage ich mich weiter mit der für mich doch sehr ungewohnten Art des Unterrichts herum. So muss ich ständig aufpassen was ich sage und wie und welche Themen ich anspreche damit nicht eine politische Diskussion daraus wird. Selbst gestern als ich über Musik in Deutschland geredet habe (und vor allem vorgespielt) gab es von einer Politikbesessenen das doch bestimmt die klassische Musik zu dem Film Romeo und Julia auf Chinesisch tausendmal besser wäre als alles was ich auf meinem Notebook habe. Wohl bemerkt, der Film ist wie alle wissen nicht chinesisch und die Studentin hat nicht mal eine Ahnung von dem was ich noch so alles an Musik auf dem Rechner habe. Sie ist aber mein politisches Gewissen in dem dritten Semester. Bei jedem Thema.
Und eine Zusammenarbeit mit den anderen Lehrern ist leider auch nicht gewünscht, und so mache ich hier irgendwie mein Ding und bringe den Studenten die es wollen so viel wie möglich über Deutschland und Europa bei. Chinesischer Alltag :-)

Sonntag, November 12, 2006

Kuriositäten in Jinan

Gestern war ich eingeladen mit einem chinesischen Lehrer und einer unsrer Studentin zu einem Tanzwettbewerb im Jinan Regionalfernsehen zu gehen. Eine andere Studentin von uns hat daran teilgenommen.
Es war so ein wenig wie Jinan sucht den Superstar nur auf einem viiiiiiel schlechteren Niveau. Da wünscht man sich echt den Kübelböck zurück. Obwohl die meisten eigentlich ganz gut waren, es war mehr die Nichtorganisation drum herum. Ein chinesisches Chaos sondergleichen. Aber nach Aussage meiner Begleiter durchaus normal.

Es haben alle Altersklassen mitgemacht, von ganz klein bis ganz alt und es war auch egal was man macht, Hauptsache zu Musik bewegen. So gab es zum Beispiel ein paar Leute die Aerobic auf Wettkampfniveau gezeigt haben oder auch ein Paar das bestimmt professionell Lateintänze macht. Die meisten haben aber Straßentanz (z.B. Brakedance) zu amerikanischer Musik gezeigt. Meine Studentin war in der anderen starken Gruppe, die der Bauchtänzer. Hier ist irgendwie alles modern was aus dem Ausland kommt. Und so habe ich gestern auch viel türkische Musik gehört. Um es vorweg zu nehmen. Die Studentin ist leider nicht weiter gekommen.
das auf dem Bild ist sie im uebrigen auch nicht, ihren Auftritt habe ich nur gefilmt, weswegen ja am Ende (siehe unten) auch der Speicher voll war :-(


Naja, es waren insgesamt 4 mal 10 Starter (Einzelpersonen und Gruppen) und in der letzten Gruppe traue ich meinen Ohren nicht. Da tritt eine Gruppe von ca. zehn Tänzern und Tänzerinnen auf und zwar ganz in schwarz gekleidet mit goldener Boa um die Hüfte und tanzen irische Volklore zu dem Lied „Deutschland“ von den Prinzen.
Und die Menge hättest ihr mal sehen müssen. Fast alle haben versucht mitzusingen. Leider hatte meine Kamera keinen Speicherplatz mehr. Aber wer konnte so etwas ahnen. Kleine Erklärung am Rande, das Deutschlandlied wurde während der WM in China als Titelmusik für die Liveübertragungen im Staatsfernsehen benutzt.
Und als wenn das noch nicht genug gewesen wäre, haben die am Ende noch als Sendungsabspann wieder das Deutschlandlied gespielt. Wie gesagt, alles Live im Regionalfernsehen von Jinan TV.


Bei Deutschlandlied fällt mir noch etwas ein.
Das Bild über die Deutschen ist in China, zumindest hier in Shandong ausgezeichnet. Was nicht zuletzt an der Politik von Herrn Schröder, an VW und Audi und vor allem aber an der Fußball Weltmeisterschaft 06 liegt. Gott sei dank verstehen die Chinesen ja den Text vom Deutschlandlied der Prinzen nicht ;-)

Heute habe ich dann wieder einen meiner Sonntagsspaziergänge durch die Straßen von Jinan gemacht und folgende Figur gefunden. Jaja, die Chinesen lieben ihr Handy sehr

Samstag, November 11, 2006

was ganz anderes

Guten Mittag ihr da draußen.

Nachdem ich die letzten Tage durch eine Erkältung ein wenig aus der Bahn geworfen wurde bin ich nun fast wieder ganz fit und möchte ich mich nun mal hier wieder melden.

Zuerst mal eine schöne Nachricht, die gar nichts mit China zu tun hat und die im Rest der Welt wahrscheinlich gar nicht so neu ist. Aber Cat Stevens macht unter seinem neuen (so neu ist der nun auch nicht mehr) Yusuf Islam wieder Musik und zwar genauso gut wie eh und je. Wer mal rein hören will kann das unter www.yusuf-islam.de tun.

Und was gibt es neues in China? Eigentlich gar nichts. Seit meinem letzten Ausflug ins Rotblättertal habe ich nichts groß unternommen. Auch wegen meiner Erkältung. Aber ich bin hier ja auch zum Arbeiten und nicht nur zum Tourist spielen

Ich lege mal noch ein paar Impressionen aus Jinan in Form von Bildern mit in den Blog.
Sollte euch im uebrigen das Eine oder Andere Bild naeher interessieren, dann bitte kurz bescheid geben und ihr koent eine etwas groessere Datei per email bekommen. Bilder wie die Skyline oben werde ich in Deutschland warscheinlich auch mal in richtig gross ausdrucken. Also Posterformat. Wer an sowas Interesse hat bitte auch melden. Es wird auch das Eine oder Andere traditionelle Bild in Posterformat dabei sein :-)

Dienstag, Oktober 31, 2006

Halloween

Liebe BlogleserInnen,

der Oktober neigt sich dem Ende und ich möchte die Zeit nutzen um einen kurzen Rückblick auf die letzten Tage zu werfen.

Während in Europa und Amerika heute Halloween gefeiert wird (mal mehr, mal weniger ;-) haben wir das hier schon am letzten Samstag gemacht. Tja, ich bin hier halt am Fremdspracheninstitut und da muss man halt auch die fremden Feste feiern. Das die meisten Studenten später nach Europa wollen und dort Halloween gar keine Tradition mehr hat ist dabei nur Nebensächlich.

Als erstes wurden alle Ausländer (Lehrer und Studenten) der Universität Samstag morgens um 7:00 Uhr in einem Bus zum zwei Stunden entfernten Tempel von Mengzi gefahren. Mengzi ist einer der großen alten Philosophen derer man sich hier mit steigendem Stolz wieder erinnert. Zum ersten Mal in meiner Zeit in China sehe ich wirklich alte Architektur. Herrlich. Auch wenn man ehrlicher weise sagen muss das nur drei Gebäude von der ganzen Anlage die Kulturrevolution überlebt haben. Der Rest wurde aber sehr gut wieder aufgebaut so dass man nun nach einigen Jahren den Unterschied zwischen Alt und Neu kaum noch sieht.

Abends hatte dann die Studentenvertretung des Fremdspracheninstitutes eine Halloweenparty im Chinesischen Stiel organisiert.
Man stelle sich das ungefähr so vor. Ein großer Saal, auf der einen Seite sitzen einige Studenten, auf der anderen Seite stehen Stühle für die ausländischen Lehrer mit kleinen Tischen davor. Die meisten anderen Studenten müssen am Rand stehen. Als wir Lehrer eintreffen gibt es einen großen Applaus und wilde Rufe von allen Seiten sobald ein Student seinen Lehrer erblickt. Als wir uns gesetzt haben bekommen wir Wasser gereicht, Mandarinen und jede Menge Süßigkeiten (es ist ja Halloween). Nachdem wir uns an die merkwürdige Situation gewöhnt haben in der wir uns nun befinden wollen wir aber auch ein wenig europäische Partystimmung und fragen ob es nicht auch Bier gibt. Leider nicht. Also zwei von uns runter in den Supermarkt und Rotwein und Pappbecher gekauft. Die Party kann beginnen. Und Party bedeutet das es einige Vorführungen gibt, wir als Lehrer kommen natürlich auch nicht drum herum. Da wir aber nichts von unserem Glück im Vorfeld wusten müssen wir improvisieren. Wir singen ‚we will rock you’ und noch so ein zwei Lieder die uns gerade einfallen. Nicht gerade einfach wenn man bedenkt das dort eine Gruppe aus Franzosen, Engländern, Amerikanern und mir als Deutschen steht. Aber wir haben uns wacker geschlagen und als wir später noch eine Tanzeinlage dargeboten haben war uns das Tagesgespräch am Sonntag gewiss.
Nach einer Stunde war der Spuck vorbei und alle sind in ihre Wohnheime gegangen. Alle? Nein nicht alle. Wir Lehrer haben den Abend hier erst begonnen ;-)


Am Sonntag bin ich dann wieder früh, zu früh nach einer durchtanzten Nacht, aufgestanden um mit den Französischlehrern und einer Handvoll unserer Studenten ins Rotblättertal zu fahren. Das Tal ist für seine roten Blätter (rot ist die absolute Glücksfarbe in China) im Herbst über die Grenzen von Jinan hinweg bekannt. Und wir hatten schönstes Wetter. Hier alles zu erzählen würde den Rahmen sprengen, ich hänge lieber ein paar Fotos mit an.


Samstag, Oktober 21, 2006

Foreign Expert Cartificate

Seit gestern bin ich ganz offiziell ausländischer Experte.

Ich habe gestern mein ‚Foreign Expert Cartificate’ bekommen, so was wie einen Ausweis für ausländische Fachleute in China. Er ist sozusagen mein Chinesischen Personalausweis.
Ob das irgendwelche Vorteile hat weis ich nicht, aber auf jeden Fall darf ich nun ein Jahr in China bleiben ohne mich ständig irgendwo melden zu müssen. Ich bin nun ein ausländischer Chinese vom Gesetz her.


Noch ein paar Fakten:

Junge Chinesen haben so viel mit Taiji und Teezeremonie zu tun wie deutsche Jugendliche mit Kukuksuhren. Zumindest in Jinan.


Die Stromversorgung in der Stadt ist kein Problem (220 V) und das System der Glühlampen ist dasselbe wie in Deutschland. Und die kommen auch hier meistens von Osram oder Phillips.

Die Aufzüge werden oft von Ottis geliefert und der Baumarkt um die Ecke läst keinen Handwerkertraum offen. Egal ob es sich um gute Boschmaschinen (hier sogar mal die deutsche Variante) oder einfach um Baumaterial handelt, vom Bodenbelag über Duschwannen, über Türblätter hin zum Ziegel gibt es einfach alles.

Die Chinesen sollen ja angeblich überall und immer Spucken, dem muss ich zum Glück widersprechen. Das kommt hier auch nicht häufiger vor als in Deutschland, was hier aber fast schon ein Wunder ist bei der dreckigen Luft von Jinan.

Und auch das Vorurteil mit dem Rauchen muss ich widerlegen. Wenn ich als Nichtraucher nach einem Monat von nicht einer Situation berichten kann wo ich mich von Rauchern belästigt gefühlt habe, spricht das wohl für sich in einer Millionenmetropole.

Donnerstag, Oktober 19, 2006

erster Monatsrückblick

Hallo und herzlich willkommen zu meinem ersten Monatsrückblick.

Ja ja, so lange ist das nun her das ich chinesischen Boden zum ersten Mal betreten habe und seid dem ist viel passiert.

Ich erlebe hier täglich neue Dinge. Heute erst habe ich gelernt wie man in China seine Telefonrechnung bezahlt. Man geht einfach irgendwann mal zum entsprechenden Counter seines Telefonanbieters, zeigt seine Telefonnummer und bekommt dann seine Abrechnung die man dann bezahlt. Gott sei dank gibt es einen Schalter meines Telefonbetreibers auf dem Campus, man muss ihn nur finden.

Sehr typisch für China ist es im Übrigen auch ein Handy zu haben und auch in jeder Lebenssituation zu benutzen. Werden in Deutschland die Handys zwischendurch mal ausgemacht so sind sie hier immer und überall dabei. Sehr schön ist das am Abend zu beobachten, wenn sich auf dem Campus die Pärchen im Grüngürtel treffen und überall die Handys leuchten. Hat so ein wenig von sehr sehr hellen Glühwürmchen ;-)
Sehr zum Leidwesen meiner Studierenden weigere ich mich weiter ein Handy zu kaufen. Habe ja Festnetz, das muss wie auch schon in Deutschland reichen.

Vielleicht mal etwas zum Wetter hier. Obwohl wir auf der Höhe von Nordafrika sind bereitet sich die Natur auf Grund der schräg stehenden Erdachse auf den Winter vor. Heißt, das genau wie in Deutschland hier die Bäume ihre Blätter abwerfen und sehr zu meiner Freude gibt es hier auch richtig starken Wind. Und wenn einige Leute Recht behalten, sollen wir sogar ein wenig Schnee bekommen. Derzeit haben wir es tagsüber allerdings immer noch locker über 25 °C.

Meine Sprachkenntnisse machen leider nur kleine Vorschritte, ich spreche dafür einfach zu viel deutsch und englisch. Aber ich bekomme nun auch Unterricht und so hoffe ich doch bald mal ein wenig mit den Studierenden reden zu können.


So viel für heute, das meiste des letzten Monats steht ja in den anderen Beiträgen. Sollten im Übrigen irgendwelche Fragen auftauchen, dann immer raus damit. Ich versuche alles zu beantworten. Auf den nächsten Monat.

Chinesen lieben im uebrigen Fassaden. Wen mag da noch das Chiarestaurant um die Ecke verwundern das sich ein anscheinend verspieltes Portal um den Eingang baut.

Dienstag, Oktober 17, 2006

Romantik

Gestern im Unterricht des dritten Semesters gab es eine Abwechslung die man auch in China nicht alle Tage erlebt und in Deutschland ist es glaube ich ganz aus der Mode gekommen. Wenn es überhaupt jemals Mode war.

Aber von vorne.
Ich mache also so meinen Unterricht und rede mit den Studierenden über dies und das. Auf einmal sehe ich aus dem Augenwinkel das irgendjemand vor der Tür versucht mit mir Kontakt auf zu nehmen. Ich also hin zu Tür und davor steht ein junger Chinese der mir nicht bekannt ist. Er fragt mich ob ich im helfen könne. Ja klar, worum geht es denn?
Ich stehe echt ein wenig unbeholfen da, weil ich nicht weis ob es einen streit irgendwo gibt oder sie in ein Seminarraum nicht rein kommen.
Er möchte diese Blumen übergeben weil er einer Frau sehr wehgetan hat. Ein Blumenbouquet wie es normalerweise in Märchen vorkommt. Schöne lange rote Rosen.
‚Aus meinem Semester?’
Ja, aber er kann es nicht alleine.
‚Soll ich sie raus holen?’
‚Nein, auf keinen Fall.’
‚Willst du mit rein kommen?’
‚Nein, können sie bitte die Blumen Wang Shasha geben?’
Ich erklärte mich also bereit, diesem armen Teufel muss geholfen werden, das sehe ich ein. Ich also mit den Blumen zurück in das Seminar. Ihr hättet mal die Studierenden hören müssen. Ich also mit lauter Stimme erklärt das die nicht für mich sind sonder das ich sie nur übergeben soll.
Alle schauen mich gespannt an –
die Blumen sind für Wang Shasha.
Die ganze Klasse johlt auf und Wang Shasha weis nicht ob sie lachen oder weinen soll. Ich glaube aber dass sie sehr erleichtert war dass ich die Aufmerksamkeit sofort wieder in den Unterricht gelenkt habe und sie ihren Gedanken nachgehen konnte.
So was nennt man wohl wirklich romantisch.

Kleiner Nachtrag noch zu heute.
War vorhin in einem für mich neuen Einkaufszentrum und habe dort eine ganze Etage mit Markenprodukten gefunden. The North Face, Lowa, Timberland, usw. Und ich muss euch sagen, das Zeug hat hier 1:1 den gleichen Preis wie in deustchland. Dann kann man das auch genauso gut in Deutschland kaufen. Aber das nur am Rande.

Montag, Oktober 16, 2006

Kommentare

Auf Wunsch einiger Leser oenffne ich nun doch mal die Kommentarfunktion.
ich mochte euch aber bitten wirklich nur auf die Artikel oder Kommentare zu reagieren und private Nachrichten an mich direkt per Mail zu schicken. Meine eMails rufe ich halt doch regelmaessiger ab.

Na dann mal weiterhin viel Spass mit meinen Geschichten aus Jinan.
Asmus

Etwas wirklich ganz normales in China und nicht nur in deutschen Chinarestaurants. Goldfische wohin man sieht.

Freitag, Oktober 13, 2006

Heldentat

Heute mal der Bericht über eine Heldentat. Zuerst bin ich mit sechs meiner Studierenden in den Botanischen Garten gegangen um ein wenig die Frische dort zu genießen, Deutsch zu sprechen und weil der kostenfrei ist.

Danach sind wir dann auf den so genannten Heldenberg. Leider dann nur noch mit fünf Studierenden, eine musste noch zu ihren Eltern.
Wir also rauf auf diesen Hügel hinter dem Stadion von Jinan. Da wir ja schon den ganzen Nachmittag durch den Garten gelaufen sind, eine nicht ganz zu unterschätzende Leistung.
Nachdem wir uns hier oben alles angeschaut haben, wollten wir dann einfach nur wieder runter. Also, nächste Treppe abwärts. Leider ging die dann aber irgendwann wieder hoch und so standen wir auf dem nächsten Minigipfel. Von hier aus hatte man dann einen schönen Blick auf den Heldenhügel und einen kleinen Nebengipfel.

Hiervor haben wir uns dann auch erstmal auf gut chinesische Art fotografieren lassen bevor wir uns dann rüber zum Pavillon aufgemacht haben. Hier führte dann auch endlich eine kleine Treppe runter zur Hauptstraße.

Auf unserem Weg nach unten haben wir dann noch einen kleinen islamischen Friedhof (ca. 10 Gräber) durchqueren müssen. Für mich als Steinmetz ja nicht so was ungewöhnliches. Aber meine Studies waren da doch ein wenig skeptischer, als wir aber auf dem Gelände waren auch sehr neugierig und interessiert an den Eintragungen auf den Grabsteinen. Dabei fällt mir auf, ich habe noch keinen anderen Friedhof gesehen. Da muss ich noch mal nachhacken.

Mittwoch, Oktober 11, 2006

Bilder :-)















So wie es scheint waren bisher meine Bidldatein immer zu grosz. Nun also Jinan auch live und in Farbe :-)
Dies ist im uebrigen der grosze Platz mit dem unterirdischen Einkauszentrum.
Ich habe in den anderen Berichten auch angefangen noch ein paar Bilder nachzuladen.
Ansonsten gibt es jetzt aber immer aktuelle was zum sehen.

Viel Spass weiterhin mit meinem Blog

Fakten

Fakten, bezogen auf Jinan.

Ein Snickers kostet 3,5 Yuan (35 Eurocent), ein Mineralwassertank wie er in deutschen Apotheken oft steht kostet 6 Yuan. Ein Snickers hält ca. fünf Minuten, ein Wassertank ca. zwei Wochen. Das Wasser benutze ich nur zum so trinken oder Zahneputzen. Fürs Kochen, Tee- oder Kaffewasser kann man ohne Bedenken das Leitungswasser benutzen. Es ist leicht geqlort und damit zwar trinkbar aber halt nicht zum so trinken geeignet. Machen die Chinesen im übrigen auch nicht, wenn sie sich irgendwie Mineralwasser leisten können. Was in der Stadt üblich ist.

1 Euro = 10 Yuan, die Ausländerwährung gibt es nicht mehr, weshalb ich mir auch irgendwelche Anhänge an das Yuan spare.

Hunde werden hier ganz normal wie in Deutschland gassi geführt und nicht gegessen. Überhaupt wird in den meisten Provinzen Chinas kein Hund gegessen. Allerdings gibt es anscheinend nur Handtaschenhunde. Also so kleine, das sie locker in eine Handtasche passen würden. Sie werden aber an der Leine geführt ;-)

Mit meiner Körpergröße von ca. 1,75 m gehöre ich hier zum absoluten Durchschnitt bei den Männern. Die Frauen sind meistens einen bis einen halben Kopf kleiner. Es gibt aber auch etliche die größer als 1,80 m sind.

In den großen Supermärkten kann man alles kaufen was man in Deutschland auch kaufen kann. Milch, Käse und Joghurt gehören genauso zum Angebot wie Kaffee, Dole Bananen und sämtliche Produkte der Körperpflege.

Im Internet kann man auf alle Seiten zugreifen, welche man in Deutschland auch normalerweise nutzt. Egal ob Regionalradio, Tageszeitung oder Nachrichtenmagazin.
Habe hier auch schon SWR3 Radio gehört.
Allerdings meistens das Nacht- oder Morgenradio, da ich euch ja sechs Stunde vorraus bin ;-)

Die meist gefahrene Automarke ist VW, jedes Taxi und die Polizei fahren VW und sehr viele Privatpersonen auch, daneben sind dann vor allem Marken wie Audi, Honda, Bucks und eine mir unbekannte Marke vertreten.

An Musik wird natürlich viel Chinesisches gehört. Aber auch amerikanische und europäische Musik ist hier ganz normal. Selbst im öffentlichen Bus spielt das Radio und auch dort habe ich schon schönsten Soul gehört. Am meisten war ich aber überrascht, als ich auf dem großen Platz von Jinan war. Dort kann man in einen gossen Innenhof des unterirdischen Einkaufszentrum runterschauen. Und da klingt mir doch glatt Yvonne Catterfeld entgegen. Laut Aussage meiner Studierenden hier durchaus eine bekannte Sängerin. Sachen gibt’s.

Es gibt fast in jeder dritten Strasze eine öffentliche Toilette, meistens sogar mit Behinderten gerechten Klo.
Sämtliche Gehwege sind in Jinan mit einem Blindenstreifen wie auf deutschen Bahnhöfen ausgestattet und am Anfang und Ende abgeflacht, damit ein Rohlstuhl hoch kommt.
Ausserdem gibt es z.B. an meiner Uni hier ein Seminar für Gebärdensprache und eine gar nicht mal so kleine Gruppe von gehörlosen Studierenden.

Möchtet ihr noch mehr wissen?

Sonntag, Oktober 08, 2006

Semesterbeginn

Hallo liebe Lesegemeinde in der Welt da draußen, es waren wieder ein paar aufregende Tage in Jinan.
Am Donnerstagabend habe ich zusammen mit zwei Studenten aus dem 3. Semester und zwei Erstsemestlern Mondfest gefeiert. Wir haben also zusammen Bier und Cola getrunken und Mondkuchen gegessen. Außerdem haben wir dazu deutsche Musik gehört.
Was ich in diesem Zusammenhang sehr schade finde ist das die Studierenden hier keine Party machen. Keine Disko, kein Tanzen, kein gar nichts. Wenn sie Musik hören dann als MP3 aus dem Kopfhörer.

Gestern bin ich dann zum ‚qian fo shan’, dem ‚tausend Buddha Berg’. Eine von den drei großen Sehenswürdigkeiten von Jinan. Am Eingang muss man 15 Yuan Eintritt zahlen, was ja nicht gerade wenig für den Durchschnittschinesen ist. Dann kommt man auf ein riesiges Areal wo es vor allem eines geht, Bergauf. Es gibt hier Gott sei dank dichten Wald und somit Schatten. Zwischendurch stehen dann immer wieder kleinere Tempel herum und Buddhas gibt es auch ein paar. Bei dem ersten Tempel in den ich dann wollte sollte ich dann wieder 3 Yuan zahlen. Nicht mit mir, ich also weiter den Berg hoch. Unterwegs habe ich dann noch so einige Geldmaschinen gesehen und was anderes ist Religion hier nicht in den meisten Fällen. Als ich oben auf dem Berg angekommen bin, sind mir zum ersten Mal meine für chinesische Verhältnisse sehr guten Schuhe und meine Klettererfahrung zu gute gekommen. Während sich die Chinesen oben auf dem höchsten Punkt zusammengekauert haben um sich nicht gegenseitig runter zu schupsen, habe ich mich auf einen kleinen Felsvorsprung etwas tiefer gesetzt. Hier hatte ich eine herrliche Aussicht auf das ganze Gelände und einen Teil von Jinan (der nicht gerade im Dunst hing) und ich hatte meine Ruhe und konnte ganz für mich sein. Das Einzige was ich mitbekommen habe das sich etliche hinter meinem Rücken sehr gewundert haben über einen weißen im Schneidersitz sitzenden Mann der sich kaum regt. Ich vermute dass ich an diesem Tag der meistfotografierte Rücken Jinans war.

Heute am Sonntag war dann Semesterbeginn und um die Frage gleich vorweg zu nehmen, normaler weise ist sonntags immer frei, nur halt nicht zu Semesterbeginn.
Mit den Erstsemestern habe ich die meiste Zeit Englisch gesprochen und so Sachen gelernt wie ‚ich heiße …’ ‚ich komme aus …’ ‚woher kommst du?’
Das dritte Semester und ich kennen uns ja schon sehr gut und so hatten wir einfach nur wieder eine Menge Spaß.
Zum Tagesabschluss wollte ich mir noch ein wenig Gemüse und Reis kochen, zum ersten mal in meiner Küche kochen. Also, rein in den Supermarkt und Zutaten gekauft (ich würde gerne mal wissen was die immer alle so denken, chinesische Männer kaufen doch die selben Sachen wie ich…) und alles nach Hause getragen.
Reis in den Reiskocher und anstellen, alles kein Problem. Und ich dachte immer ich hätte im Hauswirtschaftsunterricht gut aufgepasst. Hätte mir aber damals nicht jemand mal sagen können das ich eines Tages mit einem Wok auf einem chinesisch sprechenden Herd kochen würde? Egal was der Herd mir mit seiner weiblichen Stimme erzählt hat, das Gemüse wurde gar und der Reis im Reiskocher sowieso.

Freitag, Oktober 06, 2006

Baotu Quelle und Mondfest

Nachdem ich mir den Mittwoch frei genommen und einfach mal nichts gemacht habe, bin ich gestern noch mal wieder in die Stadt. Zum Einen wollte ich ein besseres Wörterbuch kaufen, zum Anderen wollte ich mir die Baotu Quelle anschauen, was hier so das Regionalheiligtum ist.
Ich also runter mit der Buslinie 9 und an bekannter Stelle ausgestiegen. Anstatt nun umzusteigen habe ich mir meinen Weg zu Fuß durch die Straßen gesucht. Ist in China zum Glück nicht das große Problem. Hier ist alles nach den viel Himmelsrichtungen Ausgelegt und dann immer schön im rechten Winkel, das meiste zu mindest. Naja, nach einer guten ¾ Stunde bin ich dann an der Buchhandlung angekommen ohne unterwegs irgendwelche neuen Dinge zu sehen. Ok, ein Einkaufszentrum habe ich noch entdeckt in dem ich eine DVD von Harry Potter kaufe. Leider nur auf Chinesisch, aber das will ich ja auch hier lernen :-)
In der Buchhandlung ist es dann aber erstmal gar nicht so einfach die Wörterbücher zu finden. Ich versuche also in weis nicht wie vielen Varianten das chinesische Wort für Wörterbuch zu sagen und eine muss dann doch richtig sein, die Gesichter klaren sich auf, zweiter Stock. Im zweiten Stock (in Deutschland der Erste) finde ich dann auch schnell Wörterbücher. Englisch, englisch, noch mehr englisch, französisch, wieder englisch, ah und endlich auch deutsch. Vor dem Regal steht eine junge Chinesin und schaut sich die Wörterbücher an, fast zeitgleich begrüßen wir uns. Ich frage sie woher sie Deutsch kann ob sie Germanistik studiert. Sie studiert Wirtschaft und als Fremdsprache deutsch und möchte in zwei Jahren nach Essen ins Auslandsstudium. (anmerkung: im Ruhgebiet sind sehr viele Chinesen und Japaner um dort Geschäfte zu machen)
Dann werden mir plötzlich die Augen von hinten zugehalten, ich denke erst an einen meiner Studies. Es stellt sich dann aber sofort raus das es Yankung von der Shandong Universität ist den ich im Botanischen Garten kennen gelernt habe. Im Park war das im übrigen eine Studentin aus seinem Semester, nun lerne ich seine richtige Freundin kennen. Nachdem Yankung und ich die eMail-Adressen ausgetauscht und ich inzwischen auch mein Wörterbuch habe trennen wir uns alle wieder und ich mache mich auf zur Baotuquelle.

Die Baotu Quelle liegt in mitten eines großen schön angelegten Parks. Es kostet 15 Yuan Eintritt, was sich hier in der Stadt aber sehr viele Menschen leisten können, sonst währen hier wohl nicht so viele Menschen drin. Na wie dem auch sei. Als erstes erkenne ich mal wieder warum es in Jinan keine ausländischen Touristen gibt, es ist hier alles wieder nur auf Chinesisch erklärt. Wenn die hier wirklich etwas gut gebrauchen könnten, dann einen guten Tourismusmanager der auch die ausländischen Touristen aus Beijing und Shanghai hier her holt. Aber das ist ein anderes Kapitel.

In dem Park ist es angenehm kühl (viel Wasser und Bäume) und die Architektur der kleinen Gebäude haben für mich schon fast etwas romantisches zwischen den ganzen Neubauten von Jinan. Etwas macht mir dann aber doch zu schaffen. Wie überall ist das Wasser auch hier nicht wirklich sauber. Es schwimmen zwar überall Goldfische herum aber es gibt keine Pflanzen und die Chinesen haben einen echten Tick mit ihren Glücksbrunnen. Egal wo ich einen Brunnen sehe (Quelle, Zierbrunnen, Dekobrunnen im Geschäft oder was auch immer) es liegen immer Münzen drin, Also auch hier. Dann sehe ich plötzlich eine Ansammlung von Leuten ins Wasser schauen, ganz aufgeregt. Ich gehe also hin um zu sehen was es dort gibt. Dort schwimmen in einem kniehohen Wasserbecken mit wirklich dreckigem Wasser zwei ausgewachsene Robben herum und wissen gar nicht mehr was sie wirklich sind. So verhalten sich Tiere die zu lange in zu kleinen Becken waren. Hin und her und her und hin, immer auf der Suche nach einem Flecken Ruhe den es natürlich nirgends gibt. Das Einzige was mir bleibt ist ein kleines Stoßgebet für die beiden zu allen heiligen Chinesen zu schicken. Ich ziehe weiter. Das ist bisher mein erstes Erlebnis mit Tierquälerei nach deutschem Verständnis.

Heute ist Mondfest, ein traditionelles Fest der Familie. Ich denke es ist so was in der Art wie unser Erntedankfest, zumindest auf dem Land. Tja, ich hatte nun ja schon einiges darüber gehört, über Schiffchen die mit Kerzen auf dem Wasser fahren und und und. Da sieht man mal was die Touristen doch für einen einseitigen Einblick in China bekommen. Wie ich heute von meinen Studierenden gelernt habe ist Shanghai wie so oft auch die Schiffchengrenze. Traditionell sind die Südchinesen eher die Seefahrer und die Nordchinesen die Kutschenlenker. Also auch keine Schiffchen zum Mondfest. Was ist aber nun Tradition am Mondfest? Zwei Dinge sind wichtig, egal wo man in China ist: erstens der Mondkuchen, der immer süßlich ist, aber immer eine andere Füllung hat (es gibt unzählige Verschiedene) und dann zweitens natürlich die Familie. Heute Abend wird das mein erstes und drittes Semester sein. Drei bis fünf Studies mit denen ich mich treffe.
Wenn ich aber sechs Stunden vor euch den Mond sehe, werde ich an alle lieben Menschen in Deutschland denken und meine guten Wünsche mit dem Mond um die Erde schicken.

Mittwoch, Oktober 04, 2006

Tage außerhalb vom Campus

Gestern und Vorgestern war ich in Jinancity Am Montag bin ich um 7:30 mit drei meiner Studierenden in die Stadt gefahren um uns die ersten Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Was mich sehr freut ist das Bussystem in Jinan. Alle Busse die nur eine Zahl haben kosten einen Yuan, ebenso die Elektrobusse, die Busse die ein K vor der Zahn haben kosten zwei Yuan. Das wars. Egal wie weit ich fahre. Und immer wenn man umsteigt zahlt man neu. Bedeutet das man in die Stadt insgesamt zwei Yuan zahlt. Dafür werde ich mir bestimmt kein Fahrrad zulegen, bequemer kann es doch gar nicht sein.
Naja, als wir dann in der Stadt angekommen sind haben wir uns erstmal das Wahrzeichen von Jinan angeschaut. Eine riesige Skulptur die man auch im Internet immer wieder sieht. Sie symbolisiert die vielen Quellen von Jinan. Dann ist da der große Platz drum herum, ein Denkmal für alle antiken Größen von Jinan, unter anderem Konfuzius. Und unter dem Platz ist dann auch etwas sehr typisches für das neue China, ein riesiges Einkaufszentrum mit Parkhaus. Aus den Lautsprechern dringt unter anderem Musik von Yvonne Caterfeld und man kann sich überlegen ob man zu McDonnalds, Pizza Hut oder doch lieber zu KFC geht. Außerdem kann man hier natürlich alles kaufen was es in Deutschland auch gibt. Es gibt Siggflaschen und Schweizer Taschenmesser, es gibt Klamotten von Camel oder Esprit. Die Lebensmittel sind von Kraft, Dole und so weiter. Also, was das betrifft kann man hier kein Heimweh bekommen.
Dann sind wir durch die berühmteste Einkaufsstraße von Jinan, hier gibt es dann auch Geschäfte für Jade und andere chinesische Andenken. Außerdem gibt es hier eine kleine Straße die im alten Stiel von Jinan erhalten wurde bzw. wieder aufgebaut wird. Ein kleines Stück Disney Land auf Chinesisch. Die Fassaden zeigen etwas, was es eigentlich nicht mehr gibt, aber die Chinesen haben gelernt das es genau das China ist was die Touristen sehen wollen. Apropos Touristen. Außer auf dem großen Bankett und in meinem Wohnhaus habe ich hier noch keinen einzigen Weißen gesehen, auch nicht in den beiden Tagen in der Stadt. Jinan ist keine Stadt für westliche Touristen, für Chinesische schon, alleine wegen der berühmten Quellen.
Genau zu einer dieser Quellenanlagen sind wir dann auch am Nachmittag. Es ist wirklich romantisch dort, wenn nicht so viele Menschen da wären. Das Wasser kann man ohne Probleme direkt trinken und wird auch viel gemacht. Hier sieht man dann auch die ganzen chinesischen Touristen mit ihren Kameras rumlaufen. Sind aber dennoch überrascht wenn ich dann fotografiere. Ist schon paradox manchmal.
Das war Tag eins.

Gestern habe ich mich dann wieder verabredet um in den Botanischen Garten zu gehen. Tja, der erste Student ist nicht pünktlich da, den zweiten wollten wir vor Ort treffen. Ich also alleine los und zum Garten. Leider hatten wir uns an einem anderen Tor verabredet. Wie ich abends dann erfahren habe, haben die mich noch im Garten gesucht. Aber auch der ist etwas größer als in Deutschland die Gärten.
So bin ich also alleine im Garten, was auch ganz schön ist, so kann ich meinen Gedanken folgen und mich ganz auf den Garten und seine Besucher konzentrieren.
Nach zwei Stunden werde ich von einem jungen Paar angesprochen, sie sehen mich zum zweiten Mal und fragen sich ob sie mir weiter helfen können. Wir kommen ins Gespräch, sie studieren an der Shandong-Universität Art und Design, sprechen fast perfekt englisch und wir gehen ein Stück zusammen. Am Ende gehen sie noch in das Labyrinth und ich wieder meinen Weg. Zwischendurch habe ich noch mal wieder festgestellt wie gut eine Kamera sein kann um Kontakte zu bekommen. Auf einer großen Freilichtbühne war irgendein Fest wo ich kurz zugehört habe. Ein paar Reihen vor mir setzen sich zwei kleine Jungen und schauen mich immer wieder an. Ich also meine Kamera und knips, festgehalten, dann habe ich ihnen das Foto auf dem Diplay gezeigt, die waren ganz aus dem Häuschen und haben sich dann bis auf eine Reihe vor mir herangetraut, echt süß.
Nach dem Botanischen Garten bin ich dann noch in die Innenstadt. Die Wege sind echt lang, aber so sieht man mehr als wenn man den Bus benutzt. In der Stadt wollte ich mir dann mal was europäisches gönnen. Also rein zu Pizza Hut. Puh, das ist hier ein richtiges Luxusrestaurant. Am Ende habe ich mir Spagetti und einen schwarzen Tee bestellt. Interessanter weise essen die Chinesen hier zwar alle mit Messer und Gabel, aber der Löffel bleibt unbeachtet. Ich glaube ein paar haben dann auch ganz interessiert zu mir geschielt als ich meine Nudeln ‚elegant’ aufgewickelt habe. Von dem Geld was ich hier ausgegeben habe , konnten wir tags zuvor richtig gut zu viert essen und ich hatte das fast billigste Essen bestellt. Das aber nur am Rande.
Anschließend noch mal in die Einkaufsstraße, diesmal wurde ich zum Fotomotiv, ok, das kenne ich ja schon von Indien und Sri Lanka.
Abschließend noch rein ins Wal Mart Supercenter einkaufen. So was muss man halt auch mal gemacht haben, einmal reicht dann aber auch.
Am Abend kamen dann noch meine beiden Studies vorbei, dem einen war das echt super peinlich, weil er schon zum zweiten Mal verschlafen hatte und diesmal hatten wir uns extra erst gegen Mittag verabredet. Er hat uns dann noch in die Mensa zum Abendbrot eingeladen. Zum Tagesabschluss haben wir dann noch einen Spaziergang über den Campus gemacht und am Ende deren Wohnheim noch einen Besuch abgestattet. Bei dem einen wohnt noch ein Student aus meinem Seminar, der hat dann auch ganz schön überrascht geschaut als sein Lehrer im Zimmer stand.
Tja, so sind dann zwei sehr Erlebnisreiche Tage zu Ende gegangen.

Samstag, September 30, 2006

eMail

Hallo liebe LeserInnen,

leider ist das hier so eine Sache mit der Zuverlaessigkeit des Internets.
Seit einem halben Tag laeuft bei mir gmx nicht mehr.
Ich habe nun zur Sicherheit auch bei web.de einen Account eingerichtet.
Da die meisten ja von euch in einem Land sind in dem Internet kein Problem ist, moechte ich euch bitten mit die Mails in Zukunft immer an gmx und wed.de zu schicken.
meine web.de Adresse ist genauso wie die gmx, nur ebend mit web.de am Ende.
So hoffe ich zumindest immer eine Mail zu bekommen. Danke und sorry fuer diese Umstaende.

Sonst gibt es heute nichts neues zu berichten.
Um 8:00 Uhr hatte ich Unterricht und dannach war ich noch ein wenig einkaufen. Nachher freue ich mich wieder auf die Dunkelheit und damit verbundenen Kuehle. Ich nutze das dann fuer einen ruhigen Spaziergang. Nur ich und meine Gedanken, ganz ohne irgendwelche Ablenkungen durch getuschel. In der Nacht sind halt doch alle Katzen grau :-)

Freitag, September 29, 2006

ein etwas besonderer Tag

Gestern war ein besonderer Tag in zweierlei Hinsicht.
Zum einen hatte ich meine erste „Wissen“ stunde. In diesem Zusammenhang. Hier wird von morgens bis abends studiert und unterrichtet. Die erste Stunde beginnt um 8:00 Uhr morgens und dauert 1,5 Zeitstunden. Dann gibt es vierzig Minuten Pause, dann wieder 1,5 Stunden Unterricht, dann wieder vierzig Minuten…. Und das dann bis 20:20 Uhr
Vorteile? Ich weis nicht, vielleicht das ich meistens außer Donnerstag und Freitag ausschlafen kann. Nachteil? Der Tag wird so zerteilt.
Zurück zu meiner Stunde. In dieser Wissensstunde muss ich Landeskunde der deutschsprachigen Länder unterrichten. Also Politik und Geographie über Deutschland, Österreich und die Schweiz. Gott sei dank gibt es ein sehr gutes Lehrbuch mit dem ich arbeiten kann. So werde ich auf jeden Fall sehr viel über diese drei Länder lernen.

Das zweite Großereignis war ein Bankett zu Ehren der Ausländer. Oder doch der Shandongregierung. So ganz genau ist das hier nie klar. Macht aber nichts. Es waren alle ausländischen Lehrer der einzelnen Schulen und viel Wirtschaftsleute eingeladen sich im Sofietel Jinan einzutreffen. Wir wurden hier mit einem netten Bus abgeholt, alle schön in Abendrobe wie es sich für ein Bankett gehört. Dann wurde zwei Stunden Smalltalk gehalten und gegessen was der Magen alles verkraften konnte. Als dann nach zwei Stunden alle pappsatt waren, wurde das Bankett aufgehoben und alle sind wieder nach hause gefahren. Ich für meinen Teil habe heute noch davon gezehrt. Und ich glaube die Anderen auch.

Dann war hier Erstsemestertag. Die Ersties haben hier seit zwei Wochen militärisches Training. Heist, in Tarnkleidung auf den diversen Sportplätzen der Uni lernen in Reihe und Glied zu stehen und vor allem zu Marschieren. Den ganzen Tag. Zwischendurch mal Pause. Allerdings scheint das keiner hier so ganz zu ernst zu nehmen, sonst kann ich mir nicht die ganzen Ersties erklären die den ganzen Tag über immer wieder überall rumlaufen und alles machen nur nicht marschieren. Zu erkennen aber immer an der grünen Kleidung. Gestern hatten die dann irgend so einen großen Empfang wegen dem Nationalfeiertag (es ging nicht um sie dabei) und seit heute ist der Spuck vorbei. Ich habe ein paar Fotos und Kurzfilme gemacht.
Ich hoffe evtl. bald eine Homepage hochladen zu koennen in der dann die Bilder von Jinan und meines Aufenthaltes hier gezeigt werden.

Heute am 29.09. war der Tag sehr ruhig und angenehm. So langsam komme ich mit dem Klima zurecht auch wenn ich immer noch huste wegen dem Staub. Das essen hat mir die ganze Zeit schon gut geschmeckt und ab Morgen Nachmittag sind hier Ferien für eine Woche. Nationalfeiertag am1.10. und Mondfest am 6.10.
Ich habe mich schon mit den Studies aus meinem Seminar die nicht nach Hause fahren (ca. 10 Leute) verabredet Jinan unsicher zu machen. Schauen wir mal.

Kleiner Wetterbericht: ca. 30 Grad Celsius, die Sonne brennt, der Staub in der Luft auch

Dienstag, September 26, 2006

meine ersten Tage in China

Achtung, da ich fast eine Woche nicht online war muss dieser Bericht von unten gelesen werden.

26. September
Dienstag, mein freier Tag in der Woche

Als erstes musste ich feststellen das mein Internet doch noch nicht so richtig funktioniert, weshalb ich diese Zeilen noch immer in diesen schon sehr langen Bericht schreiben muss. Aber eines muss man den Leuten hier lassen, sie sind sehr bemüht.
In dem Haus in dem ich untergebracht bin gibt es eigens eine Rezeption mit dazugehöriger junger Dame. Und wenn hier jemand Geduld hat dann sie. So häufig sie schon in meinen Computer geschaut hat und das obwohl man ihr genau anmerkt das sie auch nicht viel mehr von Computern versteht wie ich. Aber das würde ein Chinese nie zugeben. Und schon gar nicht vor einem Ausländer. Na wie dem auch sei, heute Nachmittag kommt wieder das studentische Team das sich schon einmal an meinen PC gemacht hat. Es scheint wohl ein größeres Problem mit alles PCs im Ausländerhaus zu geben, hat irgendwas mit unseren IP-Adressen zu tun. Das ist im Übrigen eine sehr gute Einrichtung mit den Studierenden. Es gibt auf dem Campus ein IT-Zentrum an dem ca. 20 Studierende der Informatik ehrenamtlich arbeiten und das gesamt Netzwerk betreuen. So hat die Uni immer Leute die sich drum kümmern (kostenfrei) und die Studierenden bekommen Praxiserfahrung die sie sonst nie bekommen würden. Wo hat man schon so ein großes Netzwerk? Und die Probleme sind hier ganz real, siehe mein PC.
Habe dann mal wieder einen kleinen Spaziergang gemacht, diesmal bin ich zum Südtor raus, dem Haupteingang. Auf der Seite ist es noch trister und staubiger als auf den anderen Seiten. Nachdem ich ein paar Fotos gemacht habe und mir die Lunge signalisiert hat das es besser ist wieder frischere Luft zu atmen habe ich mich wieder auf den Rückweg gemacht. Ich frage mich echt wie die Menschen hier leben können. Selbst in Delhi und Ahmadabad war die Luft besser. Auf dem Campus werde ich seit gestern immer wieder auf Deutsch angesprochen. Meine Studies scheinen überall zu sein. Und das obwohl es bisher ja nur 35 von 30.000 sind.
Ich sag ja, verrückte Welt.
Soeben habe ich eine neue Erfahrung im Bereich Hauswirtschaft gemacht. Wäsche waschen auf Chinesisch. Wie ich ja schon beschrieben habe, hat mein Appartement eine eigene Waschmaschine. Gott sei dank gibt es für alle Fragen die Dame an der Rezeption. Also Maschine an den Wasserhahn anschließen, Stecker rein, Wäsche rein und Waschpulver direkt zur Wäsche. So weit so gut. Hier mal der Versuch eine chinesischer Maschine zu beschreiben. Die Waschmaschine ist etwa so groß wie die deutschen Singlemaschinenen. Die Trommel sitzt wie in einer Schleuder als aufrechter Zylinder und hat keinen Deckel. Es gibt nur den Maschinendeckel der aber nicht die Trommel abschließt. Das wirklich besondere ist aber folgende Aussage: “eine Waschmaschine kann heißes Wasser machen? Das habe ich ja noch nie gehört. In China nicht.“ Fazit: Wenn ich meine Wäsche sauber haben möchte, darf ich sie vorher nicht erst richtig dreckig werden lassen.
Also, Maschine auf viel Wasser stellen (man hat die Wahl zwischen wenig, mittel und viel Wasser) Powerknopf drücken und Programm starten und schauen was passiert.
Jetzt bin ich mal gespannt wie lange so ein Schonwaschgang dauert. 25 Minuten, ich würde sagen das ist neuer Rekord und gut riechen tut die Wäsche auch, dank OMO. Ob sie richtig sauber wird kann ich erst nach der nächsten Maschine sagen. Da sind meine Hosen drin.
Nachtrag: es gibt das gleiche Model auch in groß, ist aber auch mit kaltem Wasser.
Habe hier einen jungen Amerikaner aus Bosten kennen gelernt. Der hat mir dann noch ein paar nützliche Tipps gegeben und mir auch seine Wohnung gezeigt. Und siehe da, eine Waschmaschine. Er wohnt in einem Appartement mit einem Chinesen, in einem dieser Wohnheime. Es gibt da noch ein drittes Zimmer welches derzeit aber nicht belegt ist, wodurch sie sich etwas mehr ausbreiten können. Insgesamt besteht die Wohnung von ihm aus den drei Studiezimmern (ein Bett, ein Stuhl und ein kleiner Schrank haben Platz), dann einen Gemeinschaftsraum mit einer Couch und einem Fernsehgerät, eine kleine Küche (nur zum Kochen und Durchgangsraum zum Waschraum [hier wird die Wäsche gewaschen und aufgehängt]) und einem Minibad wie es aber auch in deutschen Wohnheimen ist, nur mit Sitzwanne. Alles in allem ein Wohnheim wie es auch in Deutschland stehen könnte, wenn noch ein Schreibtisch drin wäre. Achso, und die Appartements gehen hier direkt von einem engen Treppenhaus weg. Also keinen langen Gänge, sondern eher ein ganz normaler Hauscharakter.
Nachtrag zum Geldausgeben: Nachdem ich die ersten Tage mich mit allem Möglichen eingedeckt habe, komme ich nun mit erheblich weniger Geld aus. Gestern habe ich 3,50 Euro im Supermarkt gelassen, heute 1,40 Euro. Selbst wenn ich teuer einkaufe werde ich nicht über 5 Euro am Tag kommen, dann habe ich aber auch den Luxus von Kaffee oder richtig gutem Essen gehabt.
Am Donnerstag habe ich meinen ersten offiziellen Termin an der Uni. Um fünf Uhr, bei euch ist es dann elf Uhr Morgens, haben wir ein offizielles Treffen aller ausländischen Lehrer. Es wird um offizielle Kleidung gebeten. Da bin ich ja mal gespannt.
Nachtrag: Habe vom Amerikanischen Lehrer erfahren das der Termin jedes Jahr ist und dort nicht nur die ausländischen Lehrer kommen, sondern alle Ausländer aus Jinan und Umgebung. Also auch viele aus der Wirtschaft.
Bei der Gelegenheit. Was tragen die Chinesen und was trage ich?
Lehrer und Offizielle tragen meistens eine Anzugshose und ein kurzärmeliges Hemd. Junge Lehrer wie meine zwei Kollegen tragen Jeans und T-Shirt, das Shirt dann aber in die Hose gesteckt. Ich trage hier dieselben Klamotten wie in Deutschland, mit dem Unterschied das hier mein T-Shirt dann auch in der Hose steckt wenn ich die Wohnung verlasse. Zum Unterricht gewöhne ich mir an eine Anzugshose oder zumindest schwarze Hose anzuziehen und ein Hemd oder Shirt ohne Aufdruck. Will ja einen guten Eindruck hinterlassen.
Bin mal gespannt ob die drei jungen Britten sich verändern werden. Der eine läuft ähnlich wie ich rum. Einer läuft mit locker sitzender Jeans und T-Shirt drüber rum, der dritte im Bund gehört eher in die Kategorie ‚sie wollen hier Arbeiten? Aber nicht so.’ Lange ungepflegte Haare, Strickmütze drauf, Jeans auf halb acht und ausgefranst und darüber ein Schlabbershirt und dazu Chucks. Ok, bei den jungen Chinesen wird er vielleicht gut ankommen, zumindest bei denen die Amerika lieben. Auch unter chinesischen Studierenden gibt es die Handvoll Rebellen, wie an jeder Uni dieser Welt.
Anmerkung zu meinen Texten: China ist sehr sehr sehr groß und ich bin in einer Kleinstadt mit gerade mal 3 Millionen Einwohnern. Alles was ich schreibe bezieht sich nur auf meine Erfahrung in dem jeweiligen Landesteil. Also nun erstmal Jinan.
Hatte ich schon was zum Wohnen hier geschrieben? Also aus Studierendensicht? Die wohnen hier nämlich streng getrennt nach Geschlecht. Und das betreten der jeweils anderen Häuser ist strengstens untersagt. Das hat zur Folge dass es, sobald es gegen sechs Uhr dunkel wird, sich alle Paare in der weiten Anlage der Uni verteilen und sich an der Dunkelheit und natürlich dem Partner/ der Partnerin erfreuen. Tagsüber sieht man auch Pärchen auf dem Campus, auch in inniger Umschlingung aber abends ist es schon auffälliger mehr.
Noch was zur Sprache. Ich hatte inzwischen schon einigen Kontakt zu Chinesen und zu Europäern und Amerikanern und mit diesen zusammen Kontakt zu Chinesen. Die Chinesen machen es einem nicht wirklich leicht ihre Sprache zu lernen und freiwillig zu sprechen. Sobald man ein Wort ausspricht gibt es ein großes Gelächter, auch dann wenn man sich ziemlich sicher ist das man das Wort richtig ausgesprochen hat. Und den Versuch einen zu verstehen machen die Chinesen anscheinend auch nicht. Und allen die jetzt sagen der Asmus kann einfach kein chinesisch sprechen denen möchte ich doch zu bedenken geben dass das durchaus auch Ausländern passiert die schon lange in China sind und erheblich besser chinesisch sprechen.
Ich stell mir halt so vor wie das wäre wenn man in Köln über alle die nicht richtig deutsch reden laut lachen würde. Die Kölner müssten ihren Karneval auf 12 Monate ausdehnen.
Internet die weis nicht wievielte. Angeblich ist nun mein PC am Internet und morgen früh wird die IP-Adresse neu hoch geladen oder was auch immer. Auf jeden Fall bekommt zurzeit jeder hier im Haus eine neue Adresse. Schauen wir doch mal. Schon fast wie in Indien hier, maybe, maybe not.

25. September
Wochenbeginn

Ich hatte etwas Geld aus Deutschland mitgenommen um hier die ersten Tage über die Runden zu kommen, aber nachdem ich Dinge wie Kaffee, Orangensaft, einen Teller usw. gekauft habe musste ich unbedingt wieder an Bargeld kommen. Also Anruf bei Ms. Liu bei welcher Bank ich hier Euro tauschen kann? Das geht nur bei der Bank of China und die Nächste ist Downtown. Wie komme ich dahin? Ein Kollege holt mich in einer viertel Stunde ab und bringt mich hin und wieder zurück. Aufatmen, diese Hürde ist geschafft. Mark (sein englischer Name, der aber sehr ähnlich dem chinesischen ist) spricht perfekt englisch, was nicht weiter verwundert wenn man bedenkt das er Englisch studiert hat. Wieder einen neuen Ansprechpartner und von denen kann man hier gar nicht genug haben. Er muss noch schnell im Ministerium von Shandong vorbei bevor wir zur Bank können. Hier kommt man sich fast vor wie in Deutschland, überall stehen Platanen in ihrem goldenen Herbstkleid und auf der Straße und den Parkplätzen herrschen die Marken Volkswagen und Audi vor. Es ist in manchen Teilen schon fast erschreckend europäisch. Ich hatte mich auf viel mehr Asien eingestellt.
In eineinhalb Stunden habe ich meine erste Seminarstunde, drittes Semester. So richtig schwer wird es bestimmt erst Übernächste Woche mit den Erstsemestern.
Gott sei dank hatte ich mit meiner Vermutung recht. Die Chinesen lernen sehr schnell im Gegensatz zu mir und das dritte Semester spricht schon sehr gut deutsch. Als erstes habe ich eine Vorstellungsrunde gemacht, nachdem ich versucht habe die Studierenden auf chinesisch zu begrüßen. Wenn hier jemand etwas zu lachen bekommt in diesem Semester dann die Chinesen. Aber, hat schon mal jemand versucht Chinesen dazu zu bringen sich auf deutsch vorzustellen? Den eigenen Namen also auch in deutscher Reinfolge? Die kommen aus dem Lachen nicht mehr raus. So kann man jede Stunde mit Spaß beginnen.
Danach haben wir und in einen deutschen Supermarkt begeben und diverse Dinge eingekauft, als Rollenspiel. Es ist schon interessant was man so alles kaufen kann, aber wie gesagt, ich habe ja auch einen Löffel statt Zucker bekommen :-)
Alles in allem habe ich mich ganz gut geschlagen für meine erste Deutschstunde überhaupt. Was vielleicht noch für die Lehrer unter euch interessant sein könnte, die Chinesen fangen mit ca. 17 Jahren an zu studieren und Fremdsprachen werden hier vorwiegend von Frauen studiert. In meinem Seminar sind von 35 Studierenden sieben Männer, und auch hier gibt es wie immer im Sprachkurs (in Deutschland war meistens ich das ;-) einen der nicht die geringste Ahnung hat von dem was da vorne gemacht wird. Aber alles in allem eine nette Truppe und fragende Augen sehen in China genauso aus wie in Deutschland. „Habt ihr mich verstanden?“ Einheitliches Kopfschütteln, also noch mal und noch langsamer und anders umschrieben. Und plötzlich ist das Gesicht wieder ganz hell. „Habt ihr mich verstanden?“ „Ja!“ So verschieden sind Chinesen und Deutsche halt doch nicht.
Nach dem Seminar komme ich aus dem Gebäude und treffe Mark mit drei jungen Europäern. Sie sind die neuen Englischlehrer der Uni. Heute aus Shanghai angekommen, wo sie drei Tage Eingewöhnungsurlaub gemacht haben. Hätte ich vielleicht auch besser gemacht, aber hinterher ist man immer schlauer. Wir haben uns dann kurz unterhalten und für den Abend zum Einkaufsbummel verabredet. Ja glauben die denn ich erzähle denen Quatsch wenn ich sage das man ohne chinesisch in Jinan nicht weiter kommt? Na, das haben die dann spätestens beim Zigarettenkauf gemerkt. Wie gut das Mark auch noch mit war, sonst hätte das eine schwere Geburt werden können. Und das obwohl die Zigaretten klar waren und es eigentlich nur drei Möglichkeiten gibt. Einzelne Zigarette, eine Packung oder eine Stange. Tja, wenn Chinesen doch auch nur so einfach wären ;-) Am Ende haben sie dann jeder ihre Packung bekommen. Und dank Mark habe ich nun auch ein Feuerzeug und kann hier meine mitgebrachten Räucherstäbchen abbrennen. Ist im Übrigen noch ein großer Unterschied zu vielen anderen asiatischen Ländern. In der Stadt Jinan findet man so gut wie kein Räucherwerk. Mal sehen ob sich das in der Altstadt ändert.
Wetter heute: es ist bewölk und etwas windig, was sowohl den Augen gut tut als auch dem gesamten Wohlbefinden. Und nach Sonnenuntergang habe ich noch kurz einen Spaziergang gemacht und zum ersten Mal das Gefühl des freien Durchatmens gehabt. Hoffentlich regnet es hier irgendwann noch mal um die Luft zu reinigen.

24. September
Das Wochenende ist vorbei

Eigentlich sollte ich gestern einen eigenen Internetanschluss bekommen. Leider ist meinem Computer aber keine eigene IP-Adresse zugeordnet. Diese muss ich morgen erst noch beantragen in der Hoffnung dass das schnell geht. Weil erstens habe ich schon sehr viel Text zum Hochladen und zweitens möchte ich den Menschen in Deutschland schreiben das es mir gut geht und wo ich genau bin.
Gestern war ich mit Anbin (dem Leiter der Deutschabteilung) in der gleichen Mensa wie tags zuvor. Und siehe da, es gab feinstes vegetarisches Essen. Obwohl die Leute schon immer etwas merkwürdig schauen. Ist halt doch nicht Indien hier.
Heute Vormittag habe ich dann mal eine Erkundungstour über den Campus gemacht. Wenn man sich mal die Ausmaße von dem Campus anschaut und bedenkt das Jinan eine kleine Stadt ist dann kann einem schon komisch zumute werden. Die Uni hat 30.000 Studierende und bestimmt noch Platz für noch mal so viele Studierende.
Was mir am meisten zu schaffen macht ist die überall scheinende Sonne. Es gibt hier kaum große Bäume. Jinan ist wie der Rest von China sehr schnell am wachsen, schneller als das jeder Baum kann. Es gibt zwar überall neue Anpflanzungen, aber das wird mir wohl nicht mehr helfen. Da die Chinesen alle keine Sonnenbrille tragen, zumindest nicht auf und um den Campus, mag ich das auch nicht tun. Ich möchte das sie mir in die Augen sehen können. Aber für längere Spaziergänge werde ich wohl meine Brille mitnehmen, sonst bin ich am Ende meiner Reise blind. Dazu kommt das die meisten Häuser hell gefliest sind, was die Sonnenstrahlen noch mal reflektiert und verstärkt. Ich muss unbedingt mal meine Studenten fragen ob die auch solche Probleme haben oder ob das bei Chinesen anders ist, kann ja sein.
Es gibt hier in Jinan im übrigen einen sehr dreisten Käfer. Überall da wo Bäume sind kommt er vor. Also auch rundherum um meine Wohnung und somit auch in meiner Wohnung. Er scheint harmlos zu sein, bisher hat mich zumindest noch keiner angefallen. Werden bis zu zwei Daumennägel groß und machen Lärm wie Maikäfer, sehen aber ganz anders aus. Das schöne aber ist, sie lassen sich super leicht einfangen. Wenn sie irgendwo sitzen, braucht man nur ein Glas über sie zu stülpen und mit Papier unter zu fahren und hat sie. Noch leichter ist es wenn sie irgendwo an einer Senkrechten Fläche sitzen. Dann nimmt man das Papier und schupst sie einfach in den Becher, Papier drauf, Käfer gefangen :-) Auf diese Weise hab ich gerade sogar Zwei auf einmal gefangen. Komische Käfer.

22.September
Mein Erster Morgen

Ich habe mein erstes Abendteure hinter mich gebracht. Alleine im Supermarkt. Das Problem ist nicht das man evtl. nichts bekommt, es gibt alles im Überfluss, das Problem sind diese komischen Zeichen die ich nicht lesen kann und ohne die man hier einfach nicht weiter kommt. Allgemein auch als chinesische Schrift deklariert. ;-)
Englisch wird hier wohl als erste Fremdsprache schon früh gelernt, aber im Alltag ist das absolut unbekannt. Ich werde einfach die Sprache schnell lernen müssen. Wenn ich mich nicht nur von Weisbrot, Marmelade und Orangensaft ernähren will.
Dann habe ich Mr. Zhang (den Leiter vom Deutschteam getroffen und er hat mir das Gemeinschaftsbüro und die Deutschbibliothek gezeigt. Danach waren wir noch in der Mensa damit ich weis wo ich hier warme Mahlzeiten bekomme. Kosten pro Gericht ca. 5 – 10 Yuan, also ca. 0,50 – 1,00 Euro.
Hatte ich schon etwas über das Wetter geschrieben? Es ist hier warm, trocken und immer Staubig. Man hat das Gefühl ständig eine Nebelbrille auf zuhaben. Ich komme mir schon ein wenig vor wie in Indien, nur das hier keine Kühe rumlaufen. Überhaupt laufen hier so gut wie keine Tiere rum. Sieht man mal von den Käfern ab die hier überall rumfliegen, bald habe ich aber alle aus meiner Wohnung verbannt.
Es ist Abend. Mein Telefon funktioniert (ich habe ein eigenes mit eigener Durchwahl), hab schon in Deutschland angerufen.
Nun wusste ich ja wo die Mensa ist und habe mir extra das Wort für vegetarisch rausgesucht, habe auch das Wörterbuch dabei. Deshalb bekommt man aber noch lange kein vegetarisches Gericht. Ich war am Ende froh etwas warmes mit Reis und Gemüse auf meinem Teller zu haben. Das Fleisch und das Ei mussten dann halt liegen bleiben. Jule, für dich ist China kein gutes Reiseland, das genaue Gegenteil von Indien. Ich werde aber schnell lernen wie und wo ich was essen kann.
Dann war ich noch mal im Supermarkt. Einfache Dinge wie Toilettenpapier sind kein Problem, auch Kaffee ist leicht weil er hier fast so ausgesprochen wird wie in Deutschland und hier im Supermarkt von Nescafé ist. Aber beim Zucker hatte ich bald eine ganze Abteilung für mich am arbeiten. Mein Wörterbuch war im Rucksack und damit im Taschenfach vor der Kasse. Wie erklärt man nun lauter netten Beraterinnen das man Zucker für den Kaffee haben möchte???? Am ende hätte ich beinahe nur aus Freundlichkeit den Löffel gekauft. Mir kam dann aber in letzter Minute eine Gruppe von Studentin zur Hilfe die ihr englisch testen konnten. Und dann habe ich auch meinen Zucker bekommen. Und die Milch war dann wieder kein Problem mehr. Wenn einem eine Vokabel nicht einfällt, reicht es auch nur lange genug zu suchen. Auf einigen wenigen Produkten steht dann als Schlagwort was englisches drauf, in diesem Falle ‚pure milk’ und nun habe ich auch die Vokabel wieder parat.
So konnte ich diesen Tag mit einer schönen Tasse Kaffee ausklingen lassen. Morgen ist wieder ein Tag.

21. September
Ankunft

Mein erster Tag und Abend in Jinan.
Gott sei dank hat Ms. Liu Xin (die zuständige Frau für die Ausländer an der Uni) mich abgeholt. Als erstes sind wir dann auf den Campus ins Wohnheim. Hier wohnen fast alle ausländischen Studenten und die Handvoll ausländischer Lehrer. So weit ich bisher weiß ein Amerikaner, Nordkoreaner und ein Japaner und nächste Woche kommt noch ein Engländer.
Nach dem mir in meinem Appartement (und es ist wirklich mehr Luxus als ich in Köln hatte) alles gezeigt wurde, habe ich meine Kollegen der Germanistik kennen gelernt. Zwei schätze ich jünger wie mich, der Leiter des Teams ist wenn überhaupt nur etwas älter. Die haben mir dann mal so ein wenig die für mich wichtigsten Bereiche gezeigt, Seminarräume, Einkaufszentrum direkt vor der Tür des Campus und zum Abschluss in ein Restaurant genau unter meiner Etage. Ist aber für Studenten zu teuer und deswegen nicht so laut wie man jetzt meinen könnte. Dort haben wir dann zu viert in einem separaten Raum gespeist bis nichts mehr rein geht. Ist im übrigen gut mit Leuten zusammen zu sein die sich schon ausgiebig mit Deutschland beschäftigt haben. Vor allem wenn man kein Fleisch essen will :-)
Und getrunken wurde eine Flasche Bier für jeden (ich bin hier in der Partnerprovinz von Bayern ;-) und grünen Tee bis zum abwinken.
Morgen wird mir dann noch die Mensa und die Büros der Deutschlehrer, also auch meins gezeigt.
Ich darf im übrigen schon nächste Woche Montag mit dem Unterricht beginnen. Und nun die spannendste aller Fragen, was muss ich unterrichten? Herzlichen Glückwunsch Mekhala, dein Unterricht kommt meinem am nächsten. Ich muss mit den Studies in deutsch über Deutschland reden und dabei ihnen Wissen über Deutschland vermitteln und gleichzeitig ihr Sprach- und Hörverständnis schulen. Das schöne ist, so wie ich den Unterricht gestallten soll gab es ihn noch nie. Ich darf mir also alles selber ausdenken. Für die Wissensstunde gibt es ein Lehrbuch an das ich mich halten kann, nicht muss. Und am Ende gibt es einen kleinen schriftlichen Test über das Deutschlandwissen und einen leichten Hör- und Sprachverständnistest. Die muss ich mir auch selber überlegen. Insgesamt stehen zur Zeit sieben Unterrichtsstunden je 1,5 Zeitstunden auf meinem Stundenplan.
(Nachtrag: Die Deutschabteilung gibt es erst seit einem Jahr an dieser Uni, weswegen es auch noch keinen genauen Lehrplan gibt. Also Anregungen zu mir ;-)
Nachdem ich geduscht und Zähne geputzt habe werde ich mich mal hinlegen und schauen wovon ich träumen werde. Die erste Nacht ist ja bekanntlich die wichtigste.
Noch bin ich hier nicht richtig angekommen und es scheint alles sehr unreal. Das einzige was wirklich sehr real ist, ich muss schnell viel chinesisch lernen, sonst habe ich hier echt ein Problem wenn ich etwas vom Land mitbekommen will.

20. September
Die letzte Fahrt vor Jinan

Ich sitze im ICE von Bremen nach Hannover. Von dort geht es weiter mit dem ICE nach Frankfurt. Ich trinke Kaffee, höre Musik aus dem Bordprogramm und genieße die ruhige Fahrt. Das Leben ist schon sehr merkwürdig. Morgen um diese Zeit deutscher Zeit bin ich schon lange angekommen. Habe den ersten Kulturschock hinter mir und habe hoffentlich mein Zimmer bezogen. Habe mich das erste Mal mit meinen Sprachkenntnissen blamiert und schon das erste Mittagessen auf chinesischem Boden hinter mir, wahrscheinlich mit Stäbchen.
Ich gleite dahin, schaue aus dem Fenster, sehe flaches bekanntes Land, sehe Windräder, kleine Dörfer deren Häuser aus roten Ziegeln gebaut und mit mir bekannten Dachpfannen gedeckt sind. Ich sehe Apfel-, Birnen- und Pflaumenbäume. Es rauschen Kiefernwälder vorbei, unterbrochen von Eichen, Birken und Buchen.
Ich habe schon immer viel wahrgenommen von dem wo ich dran vorbei fahre, diesmal ist es aber besonders intensiv.

Dienstag, September 19, 2006

noch ein Tag

Heute ist der letzte ganze Tag in Deutschland. Noch einmal in vertrauter Umgebung einschlafen. Noch einmal in vertrauter Umgebung Einkaufsbummel machen. Ab Donnerstag wird alles anders sein. Die Spannung steigt.

12. September 2006

Noch eine gute Woche in Deutschland. Ich ruhe mich aus und genieße die Sonne. Ob die Sonne in China auch genauso scheint. Wie wird es dort wohl riechen? Was für Blumen wachsen dort, was für Bäume? Und wie werden die Chinesen wirklich auf mich reagieren? Man hat so viel gehört und gelesen, aber meistens ist es dann vor Ort ganz anders.
Morgen werde ich noch ein paar Nahrungsergänzungsmittel kaufen, Vitamine, Mineralien, Dinge die mein Körper kennt und die ich hoffentlich in China nicht brauche. Außerdem fehlen noch ein paar Kleinigkeiten in der Reiseapotheke. Als letztes muss ich mich noch um eine Digicam kümmern. Ich möchte ja den Blog auch mit ein paar Impressionen aufwerten.


1. September 2006

Die letzten Tage

Nun sind endgültig die letzten Tage in Deutschland angebrochen. Ich sitze im Zug von Köln nach Norddeutschland. Hier werde ich die letzten drei Wochen bei meiner Familie verbringen und mich vom Stress der letzten Tage erholen.
Endlich ist alles erledigt was man so erledigen muss.
Ich habe ein Gesundheitszeugnis welches vom Gesundheitsamt, der Bezirksregierung, dem Bundesverwaltungsamt und der chinesischen Botschaft beglaubigt ist. Ich habe ein Z-Visum mit dem ich in China eine einjährige Aufenthaltsgenehmigung erhalte und ich habe ein Notebook mit dem ich Texte wie diese schreiben kann
Heute Morgen habe ich noch einen letzten Spaziergang im Park in Ehrenfeld gemacht. Ist schon ein seltsames Gefühl zu wissen dass man hier so schnell nicht mehr herkommt. Dann Wohnungsübergabe, Schlüssel abgeben, zum Zug, und das war es. Eineinhalb Jahre Köln gehen zu ende. Was wird die Zukunft bringen? Auf jeden Fall Spannung, das ist mal sicher.

Donnerstag, August 24, 2006

Erster Eintrag

Hallo ihr Lieben, wo immer ihr auch wohnt.

Dies ist der erste Eintrag. Ich wohne nur noch zwischen Kartons und in zwei Tagen nicht mal mehr das. Aber dazu später mehr.