Hallo liebe Lesegemeinde in der Welt da draußen, es waren wieder ein paar aufregende Tage in Jinan.
Am Donnerstagabend habe ich zusammen mit zwei Studenten aus dem 3. Semester und zwei Erstsemestlern Mondfest gefeiert. Wir haben also zusammen Bier und Cola getrunken und Mondkuchen gegessen. Außerdem haben wir dazu deutsche Musik gehört.
Was ich in diesem Zusammenhang sehr schade finde ist das die Studierenden hier keine Party machen. Keine Disko, kein Tanzen, kein gar nichts. Wenn sie Musik hören dann als MP3 aus dem Kopfhörer.
Gestern bin ich dann zum ‚qian fo shan’, dem ‚tausend Buddha Berg’. Eine von den drei großen Sehenswürdigkeiten von Jinan. Am Eingang muss man 15 Yuan Eintritt zahlen, was ja nicht gerade wenig für den Durchschnittschinesen ist. Dann kommt man auf ein riesiges Areal wo es vor allem eines geht, Bergauf. Es gibt hier Gott sei dank dichten Wald und somit Schatten. Zwischendurch stehen dann immer wieder kleinere Tempel herum und Buddhas gibt es auch ein paar. Bei dem ersten Tempel in den ich dann wollte sollte ich dann wieder 3 Yuan zahlen. Nicht mit mir, ich also weiter den Berg hoch. Unterwegs habe ich dann noch so einige Geldmaschinen gesehen und was anderes ist Religion hier nicht in den meisten Fällen. Als ich oben auf dem Berg angekommen bin, sind mir zum ersten Mal meine für chinesische Verhältnisse sehr guten Schuhe und meine Klettererfahrung zu gute gekommen. Während sich die Chinesen oben auf dem höchsten Punkt zusammengekauert haben um sich nicht gegenseitig runter zu schupsen, habe ich mich auf einen kleinen Felsvorsprung etwas tiefer gesetzt. Hier hatte ich eine herrliche Aussicht auf das ganze Gelände und einen Teil von Jinan (der nicht gerade im Dunst hing) und ich hatte meine Ruhe und konnte ganz für mich sein. Das Einzige was ich mitbekommen habe das sich etliche hinter meinem Rücken sehr gewundert haben über einen weißen im Schneidersitz sitzenden Mann der sich kaum regt. Ich vermute dass ich an diesem Tag der meistfotografierte Rücken Jinans war.
Heute am Sonntag war dann Semesterbeginn und um die Frage gleich vorweg zu nehmen, normaler weise ist sonntags immer frei, nur halt nicht zu Semesterbeginn.
Mit den Erstsemestern habe ich die meiste Zeit Englisch gesprochen und so Sachen gelernt wie ‚ich heiße …’ ‚ich komme aus …’ ‚woher kommst du?’
Das dritte Semester und ich kennen uns ja schon sehr gut und so hatten wir einfach nur wieder eine Menge Spaß.
Zum Tagesabschluss wollte ich mir noch ein wenig Gemüse und Reis kochen, zum ersten mal in meiner Küche kochen. Also, rein in den Supermarkt und Zutaten gekauft (ich würde gerne mal wissen was die immer alle so denken, chinesische Männer kaufen doch die selben Sachen wie ich…) und alles nach Hause getragen.
Reis in den Reiskocher und anstellen, alles kein Problem. Und ich dachte immer ich hätte im Hauswirtschaftsunterricht gut aufgepasst. Hätte mir aber damals nicht jemand mal sagen können das ich eines Tages mit einem Wok auf einem chinesisch sprechenden Herd kochen würde? Egal was der Herd mir mit seiner weiblichen Stimme erzählt hat, das Gemüse wurde gar und der Reis im Reiskocher sowieso.