Sonntag, Juni 24, 2007
Fast wieder in Deutschland
Letztes Wochenende habe ich mir noch mal das Meer angeschaut. Genauer gesagt war ich in Penglai, was direkt an der Grenze zwischen Gelben Meer und Bo See liegt. Und wer in Geographie aufgepasst hat weiss das dann Nordkorea auch nicht weit ist und somit die Inseln vor der Kueste fuer Auslander tabu sind. Ja, schade. Denn es soll da ein sehr schoenes kleines Fischerdorf geben von dem mir die Chinesen vorgeschwaermt haben. Hehe, die sind ja auch keine Auslaender.
Naja, aber auch Penglai ist eine Reise wert. Neben Xi'an eine der schoensten Staedte die ich hier gesehen habe.
Fuer alle die meinen Blog und andere Berichte fleissig verfolgt haben und nun selber gerne her wollen, sei es zum reisen oder wie ich zum Arbeiten, dem kann ich noch einen Tipp geben. Ab diesem Sommer wird es eine neue Reiseseite fuer China im Internet geben. Es wird keine Wiki und es wird auch keine Flashwerbesonstwie Seite. Es wird eine Seite mit allen Informationen die man so zum individuellen Reisen braucht. Es gibt ein paar Bilder und so nuetzliche Dinge wie "so kauft man am besten sein Zugticket" usw.
Halt alles was mir unterwegs aufgefallen ist und wovon ich vorher durch die ganzen Reiseseiten und Reisebuecher nichts erfahren habe.
Ihr koennt euch vorstellen wie schwer so was ist zu machen und deswegen wird am Anfang natuerlich noch einiges fehlen und nicht hundertprozentig funktionieren. Aber das meiste ist schon drin und wartet darauf das mein Notbook endlich nach Deutschland kommt und an eine schnelle Internetleitung angeschlossen wird.
Sobald die Seite online ist (Mitte Juli) werde ich hier die Adresse bekannt geben. Ist aber schon reserviert :-)
Ich danke euch fuer eure Treue und manchmal auch Kommentare.
Arbeiten in China ist so ziemlich das verrueckteste was man machen kann, aber es macht verdammt viel Spass. Trotz oder gerade auch wegen der vielen Hindernisse die man hier ueberwinden muss. Und die Sprache ist da nur ein kleiner Teil.
In diesem Sinne, auf Wiedersehen, good by, zaijian und 再见.
Euer Asmus
PS: ab dem 30.06. bin ich wieder in Deutschland anzutreffen.
PS2: es wird auch in Deutschland noch ein paar Eintraege geben. Ein paar Sachen werde ich noch nachtragen.
Montag, Juni 04, 2007
China - ein erstes Fazit
langsam neigt sich das Semester dem Ende und ich werde nach neun Monaten erstmals wieder nach Deutschland fliegen.
Was nehme ich an Erfahrungen mit?
Wie habe ich mich veraendert?
Nehme ich ueberhaupt etwas mit?
Eines vorweg, China ist anders als jedes Buch und jeder Film den ich zuvor gelesen oder gesehen habe.
China ist vor allem wiederspruechlich.
Ein Tip an alle die China bereisen wollen. Lest vorher keine Benimmregeln und vergesst Buecher wie KulturSchock. Ihr werdet nichts von dem Wiederfinden oder aber es wird noch viel extremer.
Ich habe selber erlebt wie mein Taxifahrer mit einem Laecheln auf dem Gesicht eine alte Radfahrerin umgefahren hat. Ich habe Strassenschlachten von fliegenden Haendlern gesehen, und ich meine wirklich Schlacht. So mit Eisenstangen und so weiter.
Ich habe mit Turnschuhen und Schlabberhose im ortlichen Fuenfsternehotel Silvester gefeiert und war Gast des Managers.
Ich habe nie in meinem Leben zuvor so viele Bilder und Buecher ueber die deutsche Wehrmacht gesehen. Das einzige was ich hier ueber deutsche Geschichte gelernt habe ist, das Hitler ein grosser Redner und deswegen bewundernswert ist.
Das alle Japaner, zumindest aber die Regierung die schlimste Regierung der Welt ist. Und das die Chinesen sowieso alles besser koennen als alle anderen Nationen.
So ziemlich alles was man hier an 'alten' Kulturschaetzen sehen kann ist juenger als 30 Jahre.
Es gibt nichts was nicht kopiert wird. Sogar der Yuan, das chinesische Geld wird kopiert und die Chinesen machen sich selbst lustig drueber und sind gar nicht verwundert wenn es doch ploetzlich einen Dreiyuan Schein gibt. Eigentlich nur 1, 5, 10 usw. ;-)
Entfernungen wie zwischen Hamburg und Muenchen sind fuer mich seit meinem Aufenthalt hier mehr ein Witz. In China redet man von weit wenn man laenger als 24 Stunden unterwegs ist.
Wikipedia ist hier gesperrt. Was aber kein Problem ist da es ja genug Seiten gibt die direkt auf Wikipedia zurueck greifen und nicht gesperrt sind. Und das in so ziemlich jeder Sprache.
Habe ich mich nun veraendert?
Ja, ich denke schon. Ich habe keine Angst mehr vor dem Drachen.
Ich gehe sensiebler durch die Strassen, weil es mein Ueberleben im Verkehr sichert.
Ich rege mich mehr auf aber rege mich auch schneller wieder ab.
Ich habe eine bessere Aussprache, zumindest aber langsammere als zuvor.
Alles andere wird die Zukunft zeigen, in wie weit es sich in Deutschland auch bemerkbar macht.
Ich verstehe viele Zusammenhaenge in Ostasien besser als zuvor und als man es je in Europa lernen kann. Viele Gespraeche mit Menschen aus allen Teilen dieser Erde haben mein Weltbild geaendert.
Im letzten Sommer hat mir jemand gesagt das ich nicht mehr Asmus sein werde, zumindest nicht mehr der den er gerade erst kennen gelernt hatte. Ich denke er hat ein Stueckweit recht.
So, weit fuer heute. Nur ein paar Gedanken die man sich so macht waehrend man seinen Koffer packt. Am 30.06. geht mein Flieger.
Euer Asmus
Samstag, Mai 05, 2007
Mein Name
Ich habe noch gar nicht veroeffentlicht das ich seit ein paar Monaten einen chinesischen Namen habe den ich auch immer mehr Nutze.
Ist hiermit ausdruecklich nachgeholt.

Die Schriftzeichen heissen QI LE LONG. Zustande gekommen ist der Name aus einem Gespraech mit einem meiner Studenten. Ich hatte gerade bei ihm Chinesischunterricht und dann faengt er ploetzlich an meinen Nachnamen zu schreiben und das Zeichen Qi fur den Anfang fuer Ziegler. Wir reden dann ueber dies und das und uber die Namen von Bruce Lee und Jackie Chan. Fragt mich nicht wie wir darauf gekommen sind. Aber ich deute das als gutes Zeichen. Beides Menschen die ich sehr mag und von denen ich bisher nur das wuste was die meisten Deutschen wissen. Das sie hervoragende Kungfu Kaempfer waren/sind. Der Name den Bruce's Eltern ihm gegeben haben bedeutet uebersetzt 'kleiner Drache', 'xiao long'. Jackie hat sich dann, als er als Bruce Lee Darsteller beruehmt wurde, den Kuenstlername 'werde Drache', ' cheng long' gegeben.
So haben wir also weiter an chinesischen Schriftzeichen gearbeitet. Qi ist ja aber noch kein Name. Wir haben dann bei Ziegler alles weg genommen was nicht in die Sprache passt, zurueck blieb Zie le oder etwas anders ausgesprochen und verbunden mit einem durchaus Chinesischen Nachnamen 'Qi Le'. Da LE aber nur gluecklich heist und noch nicht so ganz ein Vorname ist habe ich LONG noch angehaengt. Ich bin nicht Bruce und schon gar nicht Jackie. Aber ich mag beide und schon als Kind habe ich immer Drachen gemocht. Alte Karnevalbilder zeugen davon.
Also, mein Name auf chinesisch ist 'Qi Lelong', was soviel wie der 'vollkomende glueckliche Drache' heisst. Ich bin ganz zufrieden damit. Was denkt ihr? Diesmal bitte ich ausdruecklich um Kommentare.
Sport und Beijing
wie ich nun mehrmals darauf hingewiesen wurde ist mein blog wohl in letzter Zeit nicht mehr besonders GefuehlVoll. Hm, ein Grund ist warscheinlich das ich hier doch sehr chinesisch lebe, was bedeutet das meine Gefuehle sich mehr nach innen verstecken, mehr noch als sonst. Aber ich moechte gerne versuchen mehr von meiner Gefuehlswelt hier rein zu schreiben. Obwohl das echt schwer ist. Die meisten Dinge die mich gefuehlsmaessig beruehren haben mit der europaeischen/deutschen Politik zu tun oder mit Dingen die ich hier einfach nicht verstehe. Zum Beispiel wie Frauen noch immer (durchaus auch gegen ihren Willen) mit absolut fremden Maennern verheiratet werden.
Naja, aber es gibt auch schoene Momente und Gott sei dank ueberwiegen diese dann auch.
Am letzten Aprilwochenende gab es in ganz China an den Hochschulen Sportfeste. Vergleichbar mit Bundesjugendspiele in Deutschland (gibt es die eigentlich noch?), nur das die Sportfeste hier wirklich richtige kleine Olympiaden sind. Und am Ende geht es darum welcher Fachbereich die meisten Punkte sammeln konnte. Ich habe mich dann auch dazu hinreissen lassen da mit zu machen. Nicht fuer die Punkte oder gar fuer einen Sieg fuer mich, mehr fuer meine Studenten damit sie sagen koennen unser Lehrer hat dort mitgemacht. Wir Auslaender durften dann auch alle schoen bei der Eroeffnungszeremonie mit einlaufen. Haben extra schoene neue Sportanzuege bekomme. dunkelblaue Hosen und weisse Jacken. Sehen wir nicht gut aus? Ratet mal wo ich bin ;-) Ok, ich gebe einen Tip, es gibt nur einen Deutschen an der Uni. Und gefunden?

Um 10:30 war ich dann mit meinem 800 Meterlauf dran. Um es vorweg zu nehmen, ich bin nicht erster geworden. Es sind alle mittelalten Lehrer zusammen gelaufen (chinesen und Auslaender jeglicher Abteilung) und es gab einen Chinesen der von der Startlinie einfach auf Tempo losgerast ist. Da haben natuerlich alle anderen versucht mitzuhalten wodurch wir ein wahnsinns Tempo drauf hatten. Ich weis leider nicht wie viele wir genau waren, ca. 15 Laeufer. Ich bin am Ende mit einer Zeit von 2:25 Minuten als vierter ins Ziel gekommen. Ein neuer Rekord fuer mich. Bin ja eigentlich mehr der Langstreckenlaeufer. Da es so viele Menschen in China gibt werden hier die ersten sechs Plaetze ausgezeichnet. Also Punkte fuer das Fremdspracheninstitut. Der zweite Auslaender hat es als Letzter gerade bis hinter die Ziellinie geschafft wo er dann erstmal eine halbe Stunde liegen geblieben ist. Achso, wir hatten ca 25 Grad am Morgen.
Am Nachmittag habe ich mich dann noch fuer die 4x100 Meter Staffel gemeldet. Nach dem morgendlichen Lauf hatte ich ja schon ein wenig Panik davor. Kurzstrecke ist halt nicht Marathon. Was ganz schoen war, ich musste als dritter Laeufer laufen. Mein Startplatz war genau vor der Zuschauertribuene auf der die Studenten des Fremdspracheninstitutes sahsen. Das ist fuer die Studenten Pflichtprogram. An diesem Tag aber nicht fuer die Deutschlerner. Aber meine Studenten sind ja die besten und so haben sie den anderen meinen Namen beigebracht. Als ich also auf meinen Startplatz ging hatte ich meine eigenen Zuschauer. Dann kam Chris aus England auch schon angelaufen, auf der dritten Bahn. Er lag an erster Stelle, die Uebergabe des Stabes funktioniert als ob wir nie was anderes machen wuerden und meine Beine explodieren. In der Innenkurve versucht mich jemand zu ueberholen, aber ich bin schneller, dann ist auch schon die naechste Uebergabe und Mike aus England laeuft wie um sein Leben. Geschaft. In unserer Gruppe sind wir die Schnellsten. Wir koennen es kaum selber glauben. Am Ende sind wir Gesamtdritter. Wieder ein tolles Ergebniss. Bedenkt man das an der Uni durchaus Spitzensport betrieben wird.
Als ich dann am Ende des Tages in die Mensa komme, kommen die beiden alten Maenner die dort immer die Tische sauber machen zu mir und meiner Studentin (die mir den ganzen Tag gedolmetscht hat) und wollen alles ueber mich wissen und gratulieren mir zu meinen Laeufen. Aehnliche Begebenheiten hatte ich an diesem Tag einige. So wird man hier beruehmt ;-)
Ab 1. Mai hat ganz China fuer sieben Tage Ferien. Fuer mich also die Gelegenheit mal wieder raus aus Jinan zu kommen. Problem, ganz China hat Urlaub. Und in diesen Ferien fahren die Chinesen nicht nach Hause sondern in den Urlaub. Ich habe dann kurzerhand in dem Hostel in Beijing angefragt wo Nina und ich im Februar schon waren. Antwort, fuer Freunde haben wir immer ein Bett. Also, Sachen gepackt und ab in die ueberfuellte Hauptstadt. Ich kann wirklich niemandem Raten in dieser Zeit nach China zu kommen wenn er nicht alles von einer Reisegesellschaft planen laesst. Da ich ja aber die meisten Dinge schon gesehen hatte konnte ich mich ganz dem Flair dieser Stadt hingeben. Ich bin dann an einem Tag mal in den alten Sommerpalast gegangen. Dort war ich noch nicht und Ruinen ziehen mich ueberall an. Und oh Wunder, wenn man ein wenig links und rechts vom Hauptweg geht kann man wirkliche Ruhe geniessen, auch in diesen Ferien. Die beiden Bilder zeugen davon.


Am Ende bin ich dann gestern mit einem der neuen Zuege in China gefahren. Die Zuege tragen den Kennbuchstaben D und sind auf der Basis des japanischen Schnellzuges gebaut. Allerdings war dann mit 160 km/h das hoeste der Gefuehle erreicht. Sie fahren auf den alten Schienen. Nun braucht man aber nur noch 3,5 Stunden von Jinan nach Beijing und hat ein westliches Klo mit all seinen Vor- aber vor allem auch Nachteilen. Weniger hygienisch. Das was mir aber am besten gefallen hat war das man nun im Wartesaal der ersten Klasse wartet (zumindest in Beijing) und im Zug die Sitze alle in Fahrtrichtung ausgerichtet sind. Das hat zwei grosse Vorteile fuer Auslaender, 1. endlich wirklich Beinfreiheit 2. dadurch das es keinen Tisch mehr zwischen zwei gegenueberliegenden Reihen gibt koennen die Chinesen auch nicht mehr ihr ganzes Picknik auspacken und dadurch ist es viiiiiel sauberer und angenehmer im Zug. Wie gesagt, Vorteil fuer die Auslaender. Achso, wer nicht Picknickt ist auch leiser. Man kann also wirklich schlafen, auch am Tag ;-)
Es gibt allerdings auch einen kleinen Nachteil. Der Zug ist ja nur auf der Basis des japanischen Bruders. Nicht der Japaner selbst. Und ueber die Qualitaet von Kopien muss ich hier ja nichts schreiben. Die Sitzflaechen sollten statt verstellbar lieber fest sein, dann haette man sie nicht staendig in der Hand wenn man versucht sie zu verstellen. Aber das nur am Rande.
So weit erstmal von hier.
Sonntag, April 22, 2007
Endlich Bilder
Ich habe es endlich geschafft Bilder meiner zweiten Reise welche mich nach Qingdao, Zhengzhou, Shaolin und Xi'an gefuehrt hat online zu stellen. Schaut mal weiter unten.
Viel Spass damit.
Samstag, April 21, 2007
Stuerme und andere Wuesten
nachdem ich neulich in deutschen Nachrichten gelesen habe das dieses Jahr die Pollen frueher anfangen wie gewohnt moechte ich euch doch gerne kurz von unseren Pollen hier berichten.
Letzte Woche hatten wir hier naemlich einen waren Pollensturm. Und damit meine ich das die Luft weis vor Pollen war. Dicke, fette Weidenpollen. Drei Tage konnte man nur mit Muehe frei Atmen. In Jinancity war es nicht ganz so schlimm wie hier an der Uni. Aber so was habe ich wirklich noch nicht gesehen. Waehren die Temperaturen unter Null Grad gewesen, man haette meinen koennen der Winter ist wieder da.
Naja, nun ist der Sommer langsam da (auch in Jinan ist das Wetter nicht so wie sonst, eigentlich muesste der Somer schon laengst da sein) und hier beginnen die Menschen wieder draussen zu leben.
Was mich aber sehr erstaunt ist ein Vorgang den ich vor meinem Fenster die letzten drei Tage beobachten konnte. In ganz China versucht man durch Wiederauffortsung der Wueste einhalt zu gebieten. Nur auf dem Campus scheint man die Wueste zu lieben. *Kopf schuettel*

Dieses Bild ist vor drei Tagen entstanden. Nachdem man vor dem Haus schon eine kleine neue Wueste hergestellt hat wusste ich ja was passiert wenn die Damen mit ihren Hacken um die Ecke kommen, Also schnell die Kamera raus geholt und Foto gemacht.

Dieses Foto habe ich vorhin aus meinem Fenster gemacht. Die kleinen Haufen sind das Gras was die Tage dann noch abgeholt wird. Ich meine, schoen aufgeraeumt sieht es ja nun aus. Aber eine Miniwiese waehre mir erlich gesagt lieber als diese Wueste auf der sich kein Tier wohl fuellt.
Und dann wundern sich meine Studenten wenn ich von Igeln, Eichhoernchen, Fuechsen und anderen Tieren in unseren Gaerten berichte.
Entschuldigt bitte dafuer das ich nicht mehr soooo oft schreibe. Aber auch in China bedeutet Arbeiten das man nicht taeglich neue Dinge entdeckt ;-)
Aber es ist dennoch immer wieder spannend. Langsam mache ich Fortschritte in der chinesischen Srache. Und im Englischen rede ich (zwar immer noch mit Fehlern) inzwischen so frei als ob es neben Deustch schon immer meine Muttersprache waehre. I dream in english, german and sometimes in chinese. That's fun :-)
So weit mal wieder, euer Asmus
Sonntag, März 25, 2007
Beijing
Nach und nach werde ich hoffentlich auch die letzten Bilder einstellen.
Man, in diesem Semester komme ich zu nicht. I'm to busy, sorry my friends.
But Nina help me to write this beijing Blog, so you can read now :-)
xiexie Nina.
Pünktlich zum chinesischen Neujahr kam mein Schatz für zwei Wochen zu mir nach China. Genauer gesagt nach Peking, denn die Stadt sollte meine Letzte auf meiner Besichtigungstour durch China in diesen Ferien sein.
Da standen wir nun. Mitten auf dem größten Platz der Welt und staunten nicht schlecht. Nicht wegen der Größe des Tian’an men Platzes, sondern eher wegen der Leere darauf. So gut wie keine Menschen. Und das obwohl man im Vorfeld penibel darauf hingewiesen und gewarnt wurde, um das Neujahrsfest NICHT nach oder in China zu reisen, weil dann ganz China auf den Beinen sei. Also hier waren sie nicht die Chinesen. Wir also in Ruhe in Richtung verbotene Stadt geschlendert und konnten dort wundervolle Bilder machen.

Solche Bilder mit menschenleeren Anlagen sind schon faszinierend. Wenn nicht gerade halb Beijing wegen der olympischen Sommerspiele 08 eingerüstet wäre, hätte man echt die allerschönsten Bilder machen können.
Im Tempel des Himmels am anderen Tag war dann schon etwas mehr los. Aber immer noch sehr verträglich, bedenkt man das wir uns in einer Millionenmetropole mit normalerweise tausenden von Touristen bewegen.
Was uns hier besonders gefallen hat, waren die tollen Farben. Die Dächer in grün und blau und die Verzierungen in einem leuchtenden Blau und Gold wie man es echt nur von Postkarten gewöhnt ist. Ein wahrer Himmelstempel.
Zwischendurch mussten wir dann zwei Tage Pause einlegen. Ich war schon mit einer Erkältung nach Beijing gereist, die ich dann gut erzogen wie ich bin, auch gleich mit Nina geteilt habe.
Die wohl größte Sehenswürdigkeit in China haben wir uns dann während einer unserer ruhigen Tagen angeschaut ;-)))

Außerdem haben wir uns an den folgenden Tagen noch den Beihai Park, den Sommerpalast, Konfuzius- und Lamatempel und die große Mauer angeschaut.
Die große Mauer und die Minggräber haben uns nun nicht so umgehauen. Was aber an der Reiseleitung lag. Es gibt sicher viel schönere Stellen, um die Mauer zu besichtigen.
Jedem der vor hat nach Beijing zu fahren und eine Mauertour über sein Hostel buchen möchte, kann ich nur empfehlen sich vorab genau zu informieren wo er hin möchte und dann lieber dreimal mehr im Hostel nachfragen ob man auch wirklich die gewünschte Fahrt bekommt oder ob es doch nur eine der öden Touristenfahrten ist.

Und vielleicht sollten einige beijinger Restaurants doch noch mal im Duden nachschlagen, was genau Vegetarisch bedeutet.
Absolut vegetarisch war aber mein Geburtstagskuchen, den das Hostel mir netterweise geschenkt hat. Inklusive einem echt lieben Geburtstagsständchen von den Mitarbeitern.

Samstag, Februar 10, 2007
Adidas oder Nike
Mal eine Frage, ist Nike eine deutsche Marke?
Hier geht es um Milliarden Euros, das ist mir schon klar. Aber es geht auch um die Frage welchen Stand Deutschland als Wirtschaftsstandort hat. Waerend Firmen wie VW, BASF und Co ihre Technologie und ihr Wissen darueber freiwillig ihren chinesischen Partner quasie kostenfrei ueberlassen und gleichzeitig darueber in Deutschland meckern das Deutschland ja ach so teuer waere (warum kostet dann aber bitte ein VW in China genauso viel wie in Deutschland, oder warum kostet ein VAUDE-Rucksack hier exakt das gleiche wie in jedem deutschen Geschaeft, das gilt natuerlich fuer jede Marke) werden nun auch Deutsche Sommertraeume an auslaendische Firmen verkauft. Made in Germany bedeutet unter jungen Chinesen, Marken die sich hervorragend kopieren lassen.
Kurz vor meinem Abflug nach China im letzten Sommer konnte man in einem grossen deutschen Magazin als Titelueberschrift etwas ueber den gefaehrlichen chinesischen Drachen lesen. Der Chinesische Drache ist aber nicht gefaehrlich. Der Drache war und ist in China ein Symbol fuer freundlichkeit. Und das der deutsche Adler dabei ist sich die Fleugel selber zu stutzen, dafuer kann der Drache nun wirklich nichts. Man sollte den Adler und mit ihm alle Manager, Politiker und Funktionaere in Deutschland mal in eine Therapie schicken. Macht man ja sonst mit suizidgefaehrdeten Personen auch.
Und diese Meinung hoert man in China von so ziemlich jedem Auslaender der hier lebt. Also jeder ueber sein Land. Die einziegen die es anscheinend immer noch nicht einsehen wollen, sind Wirtschaftsgroessen die sich im Privatjet herfliegen lassen, sich du wunderbaren grossen neuen Industrieanlagen zeigen lassen, im fuenf Sterne Hotel uebernachten und am naechsten Tag in ihrer Heimat sich den tollen Witschaftsbericht der chinesischen Regierung durchlesen.
Und in der Zeitung ist dann wieder zu lesen, 2008 wird China Deutschland als Exportweltmeister abloesen.
Da frage ich doch, wie, erst 2008? China hat eine Gebiets- und Einwohnergroesse bei der man eigentlich schon laengst damit rechnen konnte. Zumal bei der Unterstuetzung durch auslaendische Firmen und Regierungen.
Nein, ich und alle anderen Auslaender hier haben keine angst mehr vor dem chinesischen Drachen. Wenn man vor etwas angst haben muss, dann vor der Blindheit und Falschinformation im eigenen Land.
Die deutsche Nationalmanschaft ist auch und vor allem ein Representant Deutschlands im Ausland. Und genau aus diesem Grund sollte sie weiterhin Adidas tragen. Auch wenn unsere Stars dann nicht ganz so viele Millionen vom DFB bekommen koennen.
Sorry, diesen Beitrag konnte ich mir nun nicht mehr laenger verkneifen.
Meine Reise nach Shaolin
Am 24.01. habe ich mich auf meine zweite Reise innerhalb Chinas aufgemacht. Ziele: Qingdao mit seiner deutschen Vergangenheit, Zhengzhou als Ausgangspunkt für einen Besuch im Shaolintempel und Xi’an – berühmt für die Terrakotta Armee.
Das Abendteuer fing in Jinan schon an. Auf meinem Ticket stand Sifeng und nicht Qingdao, angeblich ist das aber so richtig. Als ich in Qingdao, Sifeng ankomme sehe ich bald was es damit auf sich hat. Derzeit ist der ganze Nordosten im Olympiafieber und Qingdao ist Austragungsort für die Segelwettbewerbe. Ist doch logisch das die dann einen neuen Bahnhof brauchen. Und in china werden nur ganze Sachen gemacht. Dort wo eigentlich der Hauptbahnhof von Qingdao ist gähnt derzeit noch ein riesiges Loch. Sifeng ist ein Vorortbahnhof und heillos überfordert mit den ganzen Reisenden.
Qingdao ist eine Mischung aus deutschen Kolonialüberresten, hässlichen chinesischen Hochhäusern wie man sie in China überall findet und den neuen Versuchen im alten angedeutschten Stil zu bauen. In zweieinhalb Tagen habe ich genug Zeit um mir so ziemlich alles anzusehen. Qingdao lädt ein zu Fuß erkundet zu werden. Auch wenn die Stadt auf lauter kleinen Hügeln gebaut ist kann man alles sehr schnell erreichen. Strand, kath. und ev. Kirche, Underwaterworld, Tsingtao-Brauerei, und die unzähligen Aussichtsmöglichkeiten auf jedem Hügel. Allerdings sollte man Qingdao im Sommer besuchen, wenn man kein Freund von kaltem Seewind ist. Der Winter ist wirklich nur für erfahrende Küstenbewohner zu empfehlen.
Dann im Schlafwagen weiter nach Zhengzhou. Wenn ich nicht gerade in den Shaolintempel gehen wollen würde, könnte ich sofort in den Zug weiter nach Xi’an steigen. Zhengzhou ist alles andere als eine attraktive Stadt. Laut, dreckig, hektisch und so gar nicht nach meinem Geschmack. Das Hotel welches ich ausgewählt habe wurde vom Reiseführer ‚LET’S GO’ empfohlen. Allerdings sollte man wirklich den Rat befolgen und nach einem Zimmer nach hinten raus fragen. So habe ich zwei sehr unruhige Nächte. Das kommt davon wenn man nicht hören will ;-)
In Zhengzhou kann ich auch zum ersten Mal meine Chinesischkenntnisse überprüfen. Weder im Hotel noch sonst irgendwo treffe ich englischsprechende Personen. So viel sei verraten, ich muss noch eine Menge lernen. Aber am nächsten tag geht es mit einer chinesischen Reisegruppe nach Shaolin. Dem Ort mit dem für mich irgendwie alles angefangen hat was China betrifft. Denn ohne Taiji und Kungfu währe ich nun nicht hier. Shaolin ist Disneyland für Karussellmuffel. Und man hört an diesem Satz schon meine Enttäuschung. Ich war ja auf so manches gefasst, aber nicht auf das. Alles ist schön und sauber, am Eingang gibt es einen großen Eingangsbereich mit mehr als einem dutzend Souvenirshops. Das ganze Areal von Shaolin ist weiträumig umzäunt und man kommt sozusagen in einen Shaolinpark der den Pagodenwald, den Tempel, das Trainingszentrum und ein paar kleinere andere Anlagen umfasst. Auf dem ganzen Gelände fahren Sammelwagen herum so das man auch nicht zu Fuß laufen muss (wenn man nicht möchte). Und bis auf ein paar ausländische Touristen die wahrscheinlich wie ich in China leben und nun frei haben tummeln sich nur Chinesen hier die es alles sehr lustig finden. Es werde faxen gemacht, Mönche zu unmöglichen Fotoaufnahmen gebeten und alles in allem hat es nichts mit dem zu tun was man eigentlich als Kampfkünstler hier sucht. Am Rande, Shaolin ist ein Kloster in dem wirklich Mönche leben und arbeiten, und nun stellt euch das mal in einem kath. Kloster in Deutschland vor. Vielleicht ist das anders wenn man mit einem Verein aus Deutschland anreist. Alleine kann ich das niemandem empfehlen. Sorry.
Dann geht es weiter nach Xi’an. Die alte Hauptstadt Chinas und Fundort der Terrakotta Armee. Ich komme am Abend um ca. 19:30 Uhr an. Vor dem Bahnhof tummeln sich so viele Menschen wie überall in China. Aber ich traue meinen Ohren nicht. Ich bin ja nun schon einiges gewöhnt aber das ist echt unheimlich. Ich höre nichts! Keine Autos die hupen, keine Menschen die herum rufen, nichts! Es ist absolut still. Ich fange an mit mir selber zu reden nur um zu sehen ob auch alles mit meinen Ohren in Ordnung ist. Xi’an ist das absolute Gegenteil von Zhengzhou. Leise, sauber und irgendwie aufgeräumt. Was ich leider auch feststellen muss, die Stadt ist weitläufiger als die Pläne die ich kenne vermuten lassen. Und so laufe ich und laufe und komme einfach nicht an der Jugendherberge an. Aber wie schon mein erster Eindruck werde ich auch beim Befragen eines Kioskbesitzers wieder angenehm überrascht. Er malt mir alles schön auf ein Papier auf und erklärt mir im superhöflichem Ton wo ich hin muss und wie weit es noch ungefähr ist. Nach insgesamt einer dreiviertel Stunde komme ich endlich an. ‚Haben sie reserviert?’ Nein, habe ich natürlich nicht. Ist doch noch gar nicht Hauptreisezeit. Weit gefehlt. In Xi’an ist immer Hauptreisezeit. Aber ich habe Glück und bekomme für einen Sonderpreis ein Doppelzimmer mit eigenem Bad. Und der Preis von 8 Euro pro Nacht ist echt gut, ein wenig kenne ich mich ja nun schon aus. Xi’an ist eine Stadt in der man es gut und gerne eine Zeitlang aushält. Es liegt so hoch das man sich nicht wundern muss wenn man am Anfang ein wenig müde ist. Aber die Luft ist gut und wie gesagt, es ist super ruhig, auch am Tage. Am zweiten Tag fahre ich mit einer Gruppe bestehend aus zwei Amerikanern, zwei Mexikanern, einer Engländerin und einer englischsprechende Reiseleiterin zur Terrakotta Armee. Es ist schon beeindruckend das mal mit eigenen Augen gesehen zu haben. Und dank der hervorragenden Reiseleitung habe ich so viele neue Dinge über die Anlage und ihre Geschichte gelernt, dass man echt nur staunen kann.
Insgesamt bleibe ich fünf Nächte in Xi’an. Die anderen Tage gehen für Besichtigungen der großen Wildgans Pagode, der Stadtmauer (die größte erhaltene in ganz China), der großen Moschee und vielen kleineren interessanten Ecken drauf. Für alle Outdoorfans noch der Hinweis, nirgends in China findet man eine so große Dichte an Outdoorequpiment Geschäften wie in Xi’an. Und ich meine wirklich viele. Ich habe alleine fünf in einem einzigen Stadtteil gefunden und war nicht mal in der Straße die für die Läden berühmt ist. Und die verkauften Marken und Artikel lassen keinen Wunsch offen, ich weis ja wovon ich spreche ;-)
Nach dieser Tour habe ich nur eine Befürchtung. Europa wird mir sehr sehr klein vorkommen. Versucht doch mal in Deutschland einen Schnellzug in Richtung Westen zu nehmen der 17 Stunden unterwegs ist. Dann fällt mal in den Atlantik, in China hat man nicht mal annähernd die Hälfte des Landes durchquert. Und das gilt hier so ziemlich für jede Richtung. Ausgenommen von Jinan aus in Richtung Osten, da liegt Südkorea und Japan :-)
Reisebilder - Qingdao, Zhengzhou, Shaolin, Xi'an
Ich werde die Bilder weitestgehend unkomentiert lassen, nur kurz dazu schreiben wo und was es ist.

World of Tsingtao, das spricht fuer sich ;-) Gebaude ist im uebrigen von 1908 und damit von den Deutschen erbaut worden. Es gibt insgesamt zwei Gebaude die noch original erhalten sind auf dem Brauereigelaende.

Abendimpressionen am Strand von Qingdao. Man bekommt bei Ebbe dann auch so richtig Heimatgefuehle.

Einzige Sehenswuerdigkeit in Zhengzhou.

Pagodenwald im Shaolinpark.

Muss ich hier wirklich was dazu schreiben?

Moderne Art von Shaolin Wushu ;-)




Die Reise nach Westen. Eine der beruehmtesten Geschichten in China. In Xi'an ist man mehr als stolz auf diese Geschichte. Und dieser Moench ist nach Indien gegangen.

Die grosse Wildganspagode.

No comment.


Die einzige vollstaendig erhaltene Stadtmauer in China steht in Xi'an.

Drumtower bei Nacht. Ja, es ist wirklich so schoen in Xi'an.

Die grosse Moschee von Xi'an, Minarette sucht man vergebens aber der Park drum herum laed zum Seele baumeln lassen ein. Leider ist das Gebaeude zu gross fuer meine Kamera, deswegen hier nur ein Bild vom Haupteingang der Gebetshalle.
Hinweis: Alle Bilder sind wirklich von mir selber gemacht worden. Insgesamt habe ich ca. 500 Bilder in diesen vier Stationen gemacht. Digicam laesst gruessen :-)
Mittwoch, Februar 07, 2007
Reisebericht aus dem Urlaub, Shanghai und Co.

Nachdem uns (ich war mit einer Studentin einer anderen Uni unterwegs) der Nachtzug in 9 Stunden nach SH gebracht hat, kamen wir um ca. 7:30 im Captain’s Hostel direkt am Bund an. Dann erstmal ein kleines Frühstück, warme Dusche und ein wenig Wasser für den Tag gekauft und schon kann es losgehen. Shanghai!
Wow, nun waren wir also da. Leider das Regenwetter auch, einen Tag zuvor war noch Sonne da. Was tun bei so einem Wetter. Erstmal loslaufen, wir sind die ersten an diesem Tag am Bund. Ist schon toll zu wissen welche Geschichte dieser Teil der Welt hinter sich hat und nun läuft man hier so rum und genießt die Ferien. Naja, irgendwie ist es auch gar nicht so umwerfend. Man hat sich das viel aufregender vorgestellt. Liegt wohl auch daran das die Skyline von Pudong im Nebel liegt. Aber wir lassen uns den Tag nicht vermiesen und gehen in Richtung ‚old China District’. Hier gibt es nur noch wenige wirklich alte Häuser. Das meiste was man zu sehen bekommt sind nett rekonstruierte Häuser im alten Stil. Dennoch bekommt man eine Ahnung von dem wie es mal ausgesehen haben könnte. In dieser Stadt kein leichtes Unterfangen.

Am zweiten Tag machen wir einen Abstecher nach Suzhou. Ein chinesisches Sprichwort sagt „Oben ist der Himmel, auf Erden sind Suzhou und Hangzhou“. Das wollen wir überprüfen.

Abends haben wir uns dann mit einem Architekten von ‚Arquitectonica’ und seiner Frau getroffen. Für alle arbeitslosen und Designfreudigen Architekten der Hinweis: einfach nach Shanghai fahren mit CV unterm Arm und schon habt ihr Arbeit.
Am nächsten Tag also auf nach Hangzhou und siehe da, auch ohne Sonne haben wir das Paradies gefunden. Hangzhou ist sauber, ruhig, grün und der absolute Kontrast zu Jinan. Eine Stadt für Urlaub und Seele baumeln lassen.

Der vierte Tag ist dann noch mal für Shanghai eingeplant und auch ohne die beste Sicht fahren wir an diesem Tag auf den Pearltower hoch. Immerhin der dritthöchste Fernsehturm der Welt und der höchste in Asien. Das muss man mal gemacht haben.
Abends ging es dann weiter nach Nanjing wo wir uns noch einen Tag umschauen wollen. Angeblich gibt es hier ja nur Kriegerdenkmäler, aber wir haben dann neben dem Konfuziustempel auch noch ein paar andere schöne Dinge dort gefunden.

Alles in allem war die Zeit natürlich viel zu kurz, aber erstens will ich ja noch mehr sehen in diesen Ferien und zweitens war das Wetter auch nicht wirklich nach Sightseeing.
Am 24.01. habe ich mich alleine nach Qingdao, zum Shaolinkloster am Songshan und zur Terrakottaarmee in Xi`an aufgemacht. Ich halte euch auf dem laufenden.
Sonntag, Januar 14, 2007
am Bahnhof
Da war ein Afrikaner (aus Kamerun) der mit einigen Polizisten und Chinesen wild am diskutieren war. Ich bin da hin und habe gefragt ob ich helfen kann. Habe ihm erzählt dass ich hier in Jinan als Lehrer arbeite und der Chinese bei mir einer meiner Studenten sei und was denn das Problem ist. Er wollte ein Ticket für heute nach Südchina kaufen und die Chinesen haben ihm erzählt dass es keine Tickets mehr gibt, was er aber nicht glauben konnte. Ich habe ihm dann erklärt dass es durchaus die Wahrheit ist, das er viel zu spät sei. Naja, ein Polizist hat dann noch die Möglichkeit gesagt dass er einen Stehplatz kaufen kann (das bedeutet für ihn ca. 20 Stunden stehen oder hocken). Da er aber unbedingt in den Süden muss, hat dort einen Termin, hat er das dann gemacht. Wir haben dann noch die eMailadressen ausgetauscht. War echt schön, denn ich hatte zum ersten Mal das Gefühl hier ein Stück zuhause zu sein. Ich konnte einem Ausländer in "meiner Stadt" ein wenig weiter helfen und das Gefühl geben das er nicht ganz der Willkür der Chinesen ausgeliefert ist. Ich habe hier weis Gott keine Heimatgefühle, aber an dem Tag hatte ich zum ersten Mal das Gefühl China ein wenig besser zu verstehen.
Leider ist seit dem Seebeben ende letzten Jahres das Internet von China nach Europa so langsam das man das Gefuehl bekommt zu Fuss schneller in Europa zu sein. Aber ich versuche denoch weietr hier mehr oder weniger regelmaessig zu schreiben.
Heute Abend geht es erstmal fuer ein paar Tage nach Shanghai und umzu um ein wenig Urlaub zu machen. Danach habe ich bestimmt wieder einiges zu erzaehlen :-)